Simons Weg in die Eigenständigkeit war nicht einfach. Der 27-Jährige lebt seit frühester Kindheit mit Epilepsie und verschiedenen kognitiven Einschränkungen, so dass er Unterstützung im Alltag braucht. Vor allem die epileptischen Anfälle sind ein großes Risiko, da er jederzeit stürzen und sich verletzen kann.

Seine Assistenzhündin Eve war ihm lange Zeit eine große Stütze. Sie bemerkte einen Krampfanfall im Vorfeld und warnte ihr Herrchen, so dass er sich hinsetzen konnte. Mit ihr an der Seite bewegte sich Simon viel sicherer durch seinen Alltag. Auch seine Eltern – Simon lebte noch zuhause – fühlten sich wohler, wenn er in Begleitung von Eve unterwegs war. Als die Hündin 2022 starb, verlor Simon deshalb nicht nur eine treue Freundin, sondern auch ein Stück Eigenständigkeit. Letzteres möchte er nicht aufgeben.

Ein neuer Begleithund ist keine Lösung: die Wartelisten sind lang und die Ausbildung dauert über zwei Jahre. Deshalb ziehen Simon und seine Eltern eine WG für betreutes Wohnen in Betracht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche. 2023 findet Simon einen Platz in einem Wohnheim der Diakonie Stetten in Schwäbisch Gmünd. Dort zieht er in eine der 4 betreuten WGs. Und: Er arbeitet fortan in der Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof, ebenfalls in Schwäbisch Gmünd.

In der 6er WG fühlt Simon sich wohl. Nach der Arbeit kocht er gemeinsamen mit seinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Abends zieht er sich gerne in sein Zimmer zurück, um Filme zu schauen. Und am Wochenende trifft er sich mit seiner Familie. Im Hintergrund: immer eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Diakonie Stetten, die ihn unterstützen und begleiten können, wenn es notwendig sein sollte. Für Simon ein gutes Gefühl.

Für Menschen wie Simon ist das betreute Wohnen ideal. Sie können ihren Alltag nach eigenen Vorstellungen gestalten und haben dabei Unterstützung. Die Diakonie Stetten arbeitet kontinuierlich an neuen Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung. Mit individuellen Leistungen und Förderungen erhalten sie die besten Voraussetzungen für mehr Selbstbestimmung. Denn: Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein Grundrecht, das für alle gilt.