Es gibt vieles, was Julius nicht kann: nicht sitzen, nicht sprechen, nicht schlucken, sich nicht bewegen. Ihn darauf zu reduzieren, wäre falsch. Denn trotz seiner enormen Einschränkungen nimmt er eine Menge wahr. Er mag es, wenn Menschen um ihn sind und sich mit ihm beschäftigen. Dann ist er hellwach und strahlt.

Julius ist seit seiner Geburt schwer mehrfach behindert und vollständig auf Hilfe angewiesen. Seine Pflege ist höchst aufwendig, da er viele Medikamente braucht, über eine Magensonde ernährt wird und nahezu täglich epileptische Anfälle hat. 

Je eingeschränkter ein Mensch ist, desto mehr Beschäftigung und Förderung braucht er von außen, sonst verkümmern die Sinne. In der KiWi erfährt Julius eine intensive Einzelförderung, die richtige Pflege und viel Zuwendung. Zudem besucht er die Bergschule, eine spezielle Förderschule der Diakonie Stetten. Auch das bringt Abwechslung und Lebendigkeit in seinen Alltag.

Damit Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen sich gut entwickeln und auf ihre Art am Leben teilhaben können, brauchen sie einen geschützten Raum. Einen Ort, an dem sie liebevoll gepflegt und gefördert werden. Wo Menschen sind, die sich verlässlich um sie kümmern.

Die Kindergruppe Wildermuthhaus (KiWi) in Kernen-Stetten ist so ein Ort. Sie ist eine der wenigen Einrichtungen in der Region, die Kindern wie Sofie und Julius ein familiäres und zugleich pflegerisch-qualifiziertes Umfeld bieten kann. Dazu ist sie jedoch auf Spendengelder angewiesen.

Aktuell leben in der KiWi zehn Kinder und Jugendliche mit schwersten Behinderungen. Die Betreuerinnen und Betreuer sind ihre engsten Bezugspersonen. 

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