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Behinderung und Inklusion sichtbar machen - Zweites Zamma-Komma-Fest für Inklusion mit abwechslungsreichem Programm und Mitmachangeboten

Fellbach, 24. Juli 2023 – Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Fachstelle Inklusion der Stadt Fellbach feierte das Inklusionsnetzwerk der Region, zu dem auch die Diakonie Stetten gehört, ihr zweites „Zamma-Komma-Fest“ am vergangenen Sonntag auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Talkrunden, Musik und kreativen Mitmachangeboten rund um den Brunnen machte das Aktionsbündnis auf das Thema Inklusion aufmerksam und zeigte dabei, wie Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenkommen, gemeinsam feiern und sich unterstützen können.

Punkt 14 Uhr startete das Programm auf der Bühne vor einem größeren Publikum mit dem „Chor der weißen Hände“ der Fröbelschule Fellbach. Die Schülerinnen und Schüler zeigten mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire aus fröhlichen Liedern, dass jeder mitsingen kann, sei es mit den Händen oder auch mit der Stimme. Anschließend begrüßte die Inklusionsbeauftragte der Stadt Fellbach, Michaela Gamsjäger, die Gäste und wies auf das zehnjährige Jubiläum der Fachstelle Inklusion der Stadt Fellbach sowie das in den vergangenen Jahren entstandene wertvolle Netzwerk verschiedener Fachstellen und Träger, wie z. B. der Diakonie Stetten, der AWO Fellbach, dem Kreisjugendring Rems-Murr oder der VHS Unteres Remstal hin. Parallel zum Bühnenprogramm konnten sich die Besucherinnen und Besucher z. B. bei der Kräuterküche der VHS, beim Spielmobil, beim Bastelangebot der AWO Fellbach, Rikschafahrten oder beim Glücksrad beschäftigen.

Die Talkrunde mit Gabriele Zull, Oberbürgermeisterin der Stadt Fellbach, Pfarrer Rainer Hinzen, Vorstandsvorsitzendem der Diakonie Stetten, Landrat Dr. Richard Sigel sowie Michaela Gamsjäger und Marina Cillessen, Koordinatorin der Inklusionsbegleiterkurse in der Diakonie Stetten, verdeutlichte, was in den vergangenen Jahren im Hinblick auf das Thema Inklusion bereits umgesetzt wurde und auch welche Ziele sich die Netzwerkpartner noch gesetzt haben: „In der Stadt Fellbach gibt es inzwischen viele Wohngruppen, in denen Menschen mit Behinderungen leben. Außerdem haben wir gemeinsam mit ihnen ein Leitsystem entwickelt und überall wo gebaut wird, werden Betroffene miteinbezogen, die uns sagen, worauf es ankommt. Zudem haben wir an vielen Stellen die Barrierefreiheit weiter ausgebaut und unseren Wandertag unter das Thema Inklusion gestellt. Es geht alles, wenn man es will“, sagte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Pfarrer Rainer Hinzen, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten, erinnerte sich, dass es in Fellbach bereits vor 30 Jahren eine Wohngemeinschaft mit Menschen mit Behinderungen gab, was zu dieser Zeit noch alles andere als üblich gewesen sei. „Inklusion findet nicht in den Einrichtungen statt, sondern in den Gemeinden und ich freue mich, dass bei den Inklusionsbegleiterkursen jedes Jahr wieder Interessierte teilnehmen“, so Pfarrer Rainer Hinzen. Zudem machte er auf das Thema bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit Behinderungen aufmerksam: „Immer mehr Menschen mit Behinderungen, die in großen Wohngruppen wohnen, suchen eigene Wohnungen. Es muss selbstverständlich werden, dass auch bezahlbare Wohnungen für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stehen“. Landrat Dr. Richard Sigel verdeutlichte, wie der Landkreis beim Thema Inklusion unterstützt: „Ein Netzwerk, wie in den vergangenen Jahren entstanden ist und das gemeinsam Dinge und Projekte zusammenbringt, macht es aus. So gab es in letzter Zeit viele schöne Projekte und gemeinsame Veranstaltungen, wie z. B. beim Besuch der Delegation von den Bermuda-Inseln im Rahmen der Special Olympics. Auch beim Thema Wohnen werden viele Wohnprojekte mit der Kreisbaugesellschaft oder Einrichtungen wie der Diakonie Stetten abgestimmt“.

Bei einer zweiten Talkrunde, die ebenfalls wie auch die erste in Gebärdensprache übersetzt wurde, berichteten Menschen mit Behinderungen von ihren Erfahrungen und Wünschen im Hinblick auf Inklusion. „Wenn ich z. B. Hilfe beim Einkaufen benötige oder bei der Fahrt mit der S-Bahn, hätte ich gerne, dass man mich fragt, ob ich Hilfe brauche oder ich frage selbst. Aber ich mag es nicht, wenn mir jemand einfach in den Geldbeutel fasst, damit es schneller geht“, erzählte Simon Maier vom Kreisjugendring. Jürgen Wagner, der eine Sehbehinderung hat, erklärte: „Für Menschen mit Sehbehinderung ist es hilfreich, wenn man uns eher von der Seite anspricht oder kurz auf die Schulter klopft“. Einig waren sich alle in der Talkrunde, dass es „mehr inklusive Feste und Veranstaltungen wie das Zamma-Komma-Fest geben sollte und dass mehr Begegnung stattfindet“.

 

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