Ganz gespannt und ein wenig aufgeregt kommen die Kinder der Theodor-Dierlamm-Schule und des Schulkindergartens der Diakonie Stetten in die bunt dekorierte Turnhalle der Bergschule, die kurzerhand zu einem Mitmachzirkus mit verschiedenen Stationen umgestaltet wurde. Im Hintergrund läuft leise Zirkusmusik. Im Vorfeld haben sich die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Physiotherapeutinnen und -therapeuten überlegt, was sie in diesem Jahr für die Kinder im Rahmen der Projekttage anbieten könnten. „Uns war es wichtig, dass die Kinder vielfältige Bewegungserfahrungen machen können und mit unterschiedlichen Spielgeräten und Materialien in Kontakt kommen“, erzählt Steffi Berroth, Leiterin des Schulkindergartens. Die Theodor Dierlamm Schule veranstaltet gemeinsam mit dem Schulkindergarten jährlich vor den Sommerferien Projekttage. „In den vergangenen drei Jahren konnten wir die Projekttage aufgrund der Corona-Pandemie nicht anbieten. Umso wichtiger finden wir es daher, dass wir dieses Angebot jetzt wieder machen können“, sagt Steffi Berroth. Während der Projekttage kommen die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit ihren eigenen Klassenkameraden zum Mitmachzirkus, sondern z. B. auch mit den Kindergartenkindern zusammen. „Die Projekttage bieten wir klassenübergreifend an, damit die Schulgemeinschaft gefördert wird und sich die Kinder untereinander kennenlernen“.

Im Vorfeld des Projekts haben die Schülerinnen und Schüler bereits fleißig gebastelt und z. B. bunte Wimpel bemalt, damit auch richtige Zirkusstimmung in der Turnhalle aufkommt. Es gibt über neun Stationen, an denen sich die Kinder selbst ausprobieren oder mit Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer teilnehmen können. „Wir haben für alle Kinder Stationen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und verschiedenen Aufgaben aufgebaut, so dass auch Kinder mit starken körperlichen Einschränkungen teilhaben können“, erklärt Physiotherapeutin Sabine Judenhahn. So gibt es z. B. ein Trapez, eine Hängematte, Gymnastikbälle, Dosenwerfen, einen Zirkuskoffer mit Diabolo und weiteren Spielzeugen, Seifenblasen, eine Schminkstation, verschiedene Kostüme zum Verkleiden oder eine Balancierkugel. „Bei den unterschiedlichen Stationen werden verschiedene Sinne angesprochen, wie z. B. der Gleichgewichtssinn, die Orientierung im Raum oder das Gehör und der Tastsinn. Auch die Körperspannung, Grob- und Feinmotorik werden gefördert“, sagt Sabine Judenhahn. Außerdem lernten die Kinder einen Bewegungsablauf zu planen und länger bei einer Sache zu bleiben. „Man muss den Kindern etwas Zeit geben, dass sie sich darauf einlassen können, aber wir merken, dass sie sehr interessiert und begeistert sind“.

Die elfjährige Lia findet das Zirkusprojekt toll und hat sich gleich als Clown verkleidet. „Es macht Spaß als Clown verkleidet zu sein. Nur die Schuhe sind ein bisschen groß“, lacht sie. Neben dem Mitmachzirkus in der Turnhalle, haben die Lehrenden auch noch einen Schwarzlichtraum aufgebaut, der ebenfalls beim Jahresfest geöffnet sein wird. Hier ist alles dunkel und im Hintergrund läuft Musik. Nur die bunten Tücher und Reifen leuchten. „Wir arbeiten viel mit Schwarzlicht, denn für Kinder mit Sehstörungen wird hier das Sehvermögen gefördert. Außerdem sind es klare Reize für Kinder mit starken Einschränkungen“, sagt Steffi Berroth. Lena ist acht Jahre alt und ganz begeistert von den leuchtenden Reifen. „Ich möchte es euch noch mal zeigen, was ich Cooles machen kann“, ruft sie in die Runde und dreht den leuchtenden Reifen um ihren Arm.

Information: Die Theodor-Dierlamm-Schule und der Schulkindergarten öffnen ihren Mitmachzirkus „Theonelli“ und Schwarzlichtraum am Jahresfest von 11.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Turnhalle und im ersten Stock der Bergschule auf dem Schlossberg.