Inklusion bedeutet an allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens teilhaben zu können. Auch an einer Weinerlebnistour. Davon sind die Winzerinnen und Weinerlebnisführerinnen Svenja Joos und Sigrun Trinkle überzeugt. Aus diesem Anspruch entstand die Idee gezielt Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen zu entwickeln. Die beiden haben sich dem Inklusions-Netzwerk ZAMMA angeschlossen und sich zu Inklusionsbegleiterinnen ausbilden lassen. Gemeinsam mit dem Inklusions-Netzwerk ZAMMA entstand so die erste inklusive Weinerlebnistour in Kooperation mit der Fachstelle Erwachsenenbildung der Diakonie Stetten.

Auf welchen Wegen kann man zum Beispiel mit einem Elektro-Rollstuhl sicher durch den Weinberg fahren? Wie steil darf die Strecke sein, damit ein Rollstuhl geschoben werden kann? Welche Interessen bringen die Teilnehmenden mit? Wie muss die Tour gestaltet werden, damit der Weinbau für alle Teilnehmenden mit zum Teil ganz unterschiedliche Interessen und Voraussetzungen interessant und erlebbar wird? Diese und viele weitere Fragen galt es im Vorfeld zu bedenken.

Zur ersten Erprobung der inklusiven Weinerlebnistour kamen rund 20 Menschen mit Behinderung, zum Teil begleitet von Inklusionsbegleitern, zusammen.

Los ging es im Schlosshof in Stetten. Ziel der 2,5 km langen Wanderung war der Aussichtspunkt Harthau. Schnell bildete sich eine Wanderschlange, da die Teilnehmenden recht unterschiedliche Mobilitäts-Voraussetzungen mitbrachten. Dank gegenseitiger Unterstützung und mit Hilfe der teilnehmenden Inklusionsbegleiter wurden auch Abschnitte mit Schlaglöchern und Gefälle von allen erfolgreich bewältigt. Unterwegs gab es immer wieder Zwischenstopps, bei denen die Gruppe zusammenfand, Wein probierte und Wissenswertes zum Weinbau lernte. Beim abschließenden Lagerfeuer äußerten sich die Teilnehmenden begeistert über das gemeinsame Erlebnis.

Die Initiatorinnen des ZAMMA in Aktionstags freuten sich über das Gelingen der ersten Weinerlebnistour und die Gelegenheit zu erproben, wie Weinerlebnistouren inklusiv gestaltet werden können. Als Fazit nach dem Aktionstag stellten sie fest, wie wichtig es ist, Interessen und Voraussetzungen der Teilnehmenden im Vorfeld zu klären, entsprechende Angebote zu schaffen und auf einfache Sprache zu achten.

Hintergrund:

Wer Lust hat mit Menschen mit und ohne Behinderung zusammen (auf gut schwäbisch „zamma“) neue Wege zu gehen kann einen der Kurse zum Integrationsbegleiter besuchen. Referentinnen und Referenten mit und ohne Behinderung vermitteln nützliche Infos und praktische Tipps zu den Themen „Behinderung“ und „Inklusion“. Ergänzend gibt es Infos und Schnupperangebote, wo und wie man aktiv werden kann. Die Zamma-Kurse werden von der Stiftung Aktion Mensch finanziell gefördert. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der nächste Kurs startet am 22. Oktober 2021 in Schorndorf. Hier sind für Kurzentschlossene noch Plätze frei.

Anmeldung und Beratung zu den Kursen bei Kursleiterin Marina Cillessen:

mobil unter 0152-57904819 oder per mail unter marina.cillessen@diakonie-stetten.de.

Weitere Infos gibt es unter www.zamma-die-inklusionsbegleiter.de

Zum breit aufgestellten Inklusions-Netzwerk „Zamma“, das die Fortbildungs-Kurse zum Inklusionsbegleiter unterstützt, gehören zahlreiche Organisationen aus dem Remstal: VHS Unteres Remstal, Fachstellen für bürgerschaftliches Engagement in Waiblingen, Fellbach, Schorndorf und Weinstadt, Stadt Weinstadt, Fachstelle für Inklusion Fellbach, AWO Fellbach, CVJM Fellbach, Bürgerstiftung, Kernen, Kreisjugendring Rems-Murr e.V., Stadt Schorndorf, VHS Schorndorf, AWO Schorndorf, Familienzentrum Schorndorf, Seniorenforum Schorndorf, Gemeinde Urbach, Waldpädagogik Urbach e.V., Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in Waiblingen und Schorndorf, VHS Winnenden, Paulinenpflege Winnenden sowie die Diakonie Stetten e.V.
Weitere Netzwerkpartner sind willkommen