Christa Rommel, Referentin für Bildung und Qualifizierung in den Remstal Werkstätten und Jürgen Lutz, freiberuflicher Dozent für politische Bildung, hatten im Rahmen des vor zwei Wochen gestarteten Kooperationsprojekts zwischen der VHS Unteres Remstal und der Diakonie Stetten zur ersten digitalen Fortbildung über Baden-Württemberg und die Landtagswahl geladen. Aufgrund der aktuellen Coronasituation musste das Projektteam umdenken und die eigentlich in Präsenzform geplante Veranstaltung virtuell abhalten. Trotz der ungewohnten Veranstaltungsform schalteten sich 19 Menschen mit Behinderungen aus verschiedenen Standorten und unterschiedlichen Alters mit Unterstützung von Mitarbeitenden der Diakonie Stetten zu. Darunter Schülerinnen und Schüler der Theodor-Dierlamm-Schule, Teilnehmende aus dem Berufsbildungsbereich der Remstal Werkstätten sowie jeweils eine Wohngruppe aus Strümpfelbach und Stetten.

„Wir wollen heute darüber sprechen, was Politiker eigentlich so machen, warum wählen wichtig ist, wie die Wahl abläuft und welche Parteien oder Kandidaten Sie wählen können. Wichtig ist, dass man über Politik redet, dass man diskutiert und man darf ruhig auch mal streiten“, begrüßte Jürgen Lutz die Anwesenden. Anhand seiner anschaulichen Präsentation verdeutlichte er den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern, was Demokratie bedeutet: „Es gibt bei uns nicht einen König und auch nicht viele Könige, sondern wir sind alle Könige. Wir haben vor fünf Jahren das Parlament gewählt und einen Chef von Baden-Württemberg“. Daraufhin meldete sich eine Schülerin der Theodor-Dierlamm-Schule zu Wort und erklärte, dass dies aktuell Winfried Kretschmann sei und die „Chefin“ von Deutschland Angela Merkel. Jürgen Lutz betonte, dass die „Wahlfreiheit ein wichtiger Punkt ist“ und ermutigte die Anwesenden, wählen zu gehen. „Sie alle können wählen, wen Sie wollen. Alle Parteien haben die gleiche Chance und es ist eine Entscheidung auf Zeit. Wir können dann entscheiden, ob wir zufrieden waren oder nicht“. Anschließend griff Jürgen Lutz das Thema Heimat Baden-Württemberg auf und hier riefen die Teilnehmenden der Fortbildung rege zahlreiche Begriffe zu: Ob Linsen und Spätzle, Maultaschen oder Badischer Rotwein – die charakteristischen Spezialitäten aus dem Bundesland waren wohlbekannt.

Warum in Baden-Württemberg im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern denn so viele Menschen lebten, wollte ein junger Mann aus dem Berufsbildungsbereich wissen. „Wir haben große Firmen und deshalb sind viele Menschen zu uns gekommen, weil sie hier gute Arbeitsplätze finden“, erklärte Jürgen Lutz. Bei einer Präsenzveranstaltung hätte der Dozent als nächsten Punkt eigentlich die Wahlurne samt Wahlkabine gezeigt. Doch aufgrund der Umstellung auf die digitale Präsentation mussten die Teilnehmenden sich mit Fotos zufriedengeben. „Das hier ist ein Wahlzettel und Sie dürfen bei der Landtagswahl nur eine Stimme abgeben und auch sonst nichts auf den Zettel malen. Sonst ist Ihre Wahl ungültig“, betonte Jürgen Lutz. Ganz wichtig sei auch, dass die Wahl geheim ist. Daneben ermunterte er die Anwesenden, die Kandidaten anzusprechen und Fragen zu stellen. „Sprechen Sie mit Freunden und Verwandten über die Wahl. Aber ganz wichtig ist am Ende: Nur Sie entscheiden“.

Information:

Alle Informationen über weitere Seminare, Videos und Mitmachangebote
sind auf der Webseite www.einfach-waehlen-gehen.de zu finden.

Anmeldungen für das Online-Gespräch mit Willi Halder am 25. Februar von 17 bis 18.30 Uhr
sind ab sofort unter Info-Wahlen-FABIAN@diakonie-stetten.de möglich.

Daneben ist der Schreibwettbewerb zum Thema „Heimat Baden-Württemberg“ gestartet.
Texte jeglicher Art können noch bis 11. April 2021 eingereicht werden unter
schreibwettbewerb@vhs-unteres-remstal.de