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Vom Büro in die Pflege
Helen Sieber arbeitet eigentlich als Referentin der Geschäftsbereichsleitung bei den Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten. Seit einigen Wochen unterstützt sie aufgrund der schwierigen Corona-Situation nach Bedarf im Seniorenwohnheim des Alexander-Stifts in Rudersberg. Sie sieht den Einsatz in einem anderen Bereich der Diakonie Stetten als Chance, eine ganz andere Arbeit kennenzulernen.
Trotz guter Personalplanung gibt es aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder Personalausfälle in den Wohngruppen und Seniorenwohnheimen. Daher werden Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen der Diakonie Stetten zurzeit in den Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen oder den Seniorenwohnheimen des Alexander-Stifts eingesetzt. Helen Sieber bereitet als Referentin der Geschäftsbereichsleitung der Remstal Werkstätten eigentlich Sitzungen und Klausuren vor, überwacht Ziele oder unterstützt die Leitung bei verschiedensten Prozessen. In den vergangenen Wochen half sie jedoch ihren Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege im Seniorenwohnheim in Rudersberg: „In der ersten Woche habe ich die ganze Woche ausgeholfen, mittlerweile unterstütze ich jedoch nur noch an einzelnen Tagen, wenn es nötig ist“, erzählt die 24-Jährige. Bei ihrer Arbeit desinfiziert sie Flächen und Türklinken, sie spricht und singt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, spielt für sie Klavier, hilft ihnen beim Anziehen, bringt sie ins Bett oder gibt ihnen zu essen. „Ich war am Anfang ziemlich unsicher, da ich ja niemanden dort kannte. Aber die Kollegen haben mich sehr herzlich an die Hand genommen und mir alles gezeigt“, sagt Helen Sieber. So wurde sie z. B. in die Hygieneregeln eingewiesen und lernte das Haus und seine Abläufe kennen. „Ich muss den ganzen Tag mit Mundschutz arbeiten, was sehr ungewohnt für mich ist und auch an die Schichtarbeit von 12 bis 20.30 Uhr muss ich mich erst gewöhnen. Da ist der Tagesablauf schon etwas verschoben“.
Helen Sieber sieht ihren Einsatz als „Chance, einen ganz anderen Bereich der Diakonie Stetten kennenzulernen“ und für sie war gleich zu Beginn klar, dass sie bei einer konkreten Anfrage helfen würde. „Selbst wenn ich nicht direkt mit Menschen arbeiten kann, dann gibt es immer noch die Möglichkeit etwas zu reinigen oder zu desinfizieren“. Zudem müsse man nichts machen, was man nicht wolle und die Kolleginnen und Kollegen stünden immer an der Seite. Spannend findet sie, dass der Arbeitsalltag der Pflegerinnen und Pfleger ganz anders aussieht als der eigene, obwohl man denselben Arbeitgeber hat. „Andererseits beschäftigen uns dann aber auch wieder dieselben Themen“, so Helen Sieber. Ihre Arbeit wird von den Pflegerinnen und Pflegern „sehr wertgeschätzt“. Außerdem kennt sie die Bewohnerinnen und Bewohner inzwischen immer besser und weiß, wer welche Bedürfnisse hat.
Julia Axt ist Hausleitung im Alexander-Stift in Rudersberg und sie ist froh über die derzeitige Unterstützung von Helen Sieber: „Es gab Zeiten in denen es sehr anstrengend war und in denen wir mehr Personal gebraucht haben, weil die Bewohner überwiegend in den Zimmern waren. Im Moment ist die Situation stabil, aber wir sind trotzdem dankbar, dass Frau Sieber noch aushilft“. So organisiert Helen Sieber zurzeit die Besuche, reinigt die Besuchszimmer oder geht mit den Bewohnerinnen und Bewohnern spazieren. „Frau Sieber macht das alles sehr gut und sie darf gerne kommen, so lange sie will“.