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Trotz Corona gut in Uhingen eingelebt - Ziel ist Kontakte zu Vereinen, Gemeinde und Ehrenamtlichen

Uhingen, 24. März 2021 – Seit vergangenen September haben sich zwei Wohngemeinschaften des Ambulant Betreuten Wohnens der Diakonie Stetten im Wohnquartier UIGO in Uhingen zusammengefunden. Die Bewohnerinnen und Bewohner mit Behinderungen haben sich bereits gut in den insgesamt drei Wohnungen eingelebt, auch wenn die aktuelle Corona-Pandemie die Kontakte und Kooperationen zu Vereinen oder Kirchengemeinden massiv erschwert.

Christiane Hanß, Gabi Frinken, Jessica Kestner, Sabrina Danelutti und Martina Ruoff fühlen sich wohl in ihren neuen Wohnungen mit den hellen modern eingerichteten Räumlichkeiten und den großzügig gestalteten Balkonen. „Ich habe eine Wand in meinem Zimmer rosa angemalt“, erzählt Jessica Kestner. Die 23-Jährige, die in den Förder- und Beschäftigungsbereich der Lebenshilfe geht, wohnte bislang bei ihrer Mutter und wagte nun den Schritt in Richtung mehr Selbständigkeit. Mit ihren zwei Mitbewohnerinnen versteht sie sich gut. Die Wohngemeinschaften sind auf zwei Stockwerken übereinander und es findet ein regelmäßiger Austausch statt. „Wir kochen abends immer zusammen, schauen Fernseher oder machen zusammen einen Spaziergang“, erzählt Christiane Hanß. Die 35-Jährige wohnte bislang in einer stationären Wohngemeinschaft auf dem Gelände der Diakonie Stetten. Den täglichen Arbeitsweg von knapp 40 Minuten in die Remstal Werkstätten nach Schorndorf nimmt sie gerne in Kauf: „Ich habe mich sehr auf den Umzug gefreut“. Die Mitarbeitenden der Diakonie Stetten sind immer anwesend, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner zuhause sind. „Morgens und nachmittags nach der Werkstatt ist immer jemand von uns da und es gibt auch eine Nachtbereitschaft, die in der Wohnung schläft“, erzählt die Koordinatorin für ambulante Wohnangebote, Carolin Pfänder. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Monaten viel dazu beigetragen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner trotz der Corona-Pandemie gut in Uhingen und den Wohngemeinschaften eingefunden haben. „An Fasching haben wir uns verkleidet und eine Party gefeiert“, erzählt Sabrina Danelutti. Außerdem erkunden die Bewohnerinnen und Bewohner mit den Mitarbeitenden bei Spaziergängen regelmäßig die Umgebung.

Einkaufen, Wäsche waschen, kochen oder putzen: Die Bewohnerinnen und Bewohner sind mit Unterstützung der Mitarbeitenden der Diakonie Stetten selbst für die alltäglichen Aufgaben zuständig. „Der Supermarkt ist gleich um die Ecke. Da können wir hinlaufen“, erzählt Martina Ruoff, die ebenfalls bislang in einem stationären Wohnangebot auf dem Gelände der Diakonie Stetten wohnte. Im Innenhof der Wohnanlage ist eine Grünanlage, zu der die Bewohnerinnen und Bewohner gerne gehen. An den Wochenenden fahren manche zu ihren Eltern nach Hause.

Carolin Pfänder ist für den Aufbau des Ambulant Betreuten Wohnens der Diakonie Stetten, das von der Aktion Mensch in der Region gefördert wird, zuständig. „Die ersten Wochen waren eine Herausforderung, da das Team mit Mitarbeitenden, die neu in der Diakonie Stetten angefangen haben, gestartet ist. So mussten sich erst einmal alle miteinander vertraut machen. Aber wir haben einen guten Zugang zueinander gefunden“, sagt die Sozialpädagogin. Hinzu kommt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner die Mitarbeitenden fast nie ohne Maske sehen. „Gabi Frinken liest z. B. viel von den Lippen ab und wir merken, dass sie draußen im Freien mehr spricht, weil die Mitarbeitenden hier mit Abstand ohne Maske sein können“. Auch der Kontakt zu Vereinen ist momentan sehr schwer. „Unser Ziel ist auf jeden Fall mehr Kontakte zur Volkshochschule, zum Gewerbeverein und zu Ehrenamtlichen zu knüpfen“, sagt Carolin Pfänder, die eng mit den Städten, Gemeinden und Behörden zusammenarbeitet, um ein breites Netzwerk an inklusiven Angeboten aufzubauen.

Die neuen ambulanten Wohngemeinschaften in Uhingen wurden für eine Klientel mit hohem pädagogischem Unterstützungsbedarf konzipiert. Durch die umfangreichen Präsenzzeiten können die Mitarbeitenden im Vergleich zu größeren Wohngruppen im stationären Bereich individueller auf die einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner eingehen. „Manche sind noch sehr an den Strukturen aus dem stationären Wohnen orientiert. Hier wollen wir mehr Lockerungen reinbringen und das klappt auch schon sehr gut“, sagt Carolin Pfänder. So hätten die Bewohnerinnen und Bewohner inzwischen einen eigenen Schlüssel und würden nach der Werkstatt selbständig in die Wohnung gehen, bis die Mitarbeitenden ein paar Minuten später kämen. Das Leben und Wohnen in den neuen Wohngemeinschaften ist durch und durch am individuellen Bedarf der jeweiligen Person angepasst. „Wichtig ist, dass wir sobald es mit der Corona-Pandemie besser wird, mehr Inklusion leben können und die Bewohner sich in der Umgebung vernetzen“, so Carolin Pfänder.

Information:

Klienten, die eine Wohnung im Ambulant Betreuten Wohnen suchen oder Vermieter, die eine Wohnung im Landkreis Göppingen vermieten wollen, können sich an Carolin Pfänder wenden unter carolin.pfaender@diakonie-stetten.de oder 07151 1688103. Auch Ehrenamtliche, die sich auf vielfältige Weise einbringen wollen, werden noch gesucht.

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