- Diakonie Stetten
- Neuigkeiten
Thema Nachhaltigkeit zugänglich machen - Fortbildungsprogramm hat „Nachhaltigkeit“ zum Schwerpunkt
Fellbach, 2. September 2024 – In der Diakonie Stetten gehört nachhaltiges Handeln zum Standard der täglichen Arbeit. So berichtet die Einrichtung anhand der 20 Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu ihren Nachhaltigkeitsbemühungen und legt ihre Strategie offen. An vielen Stellen wie z. B. in der inklusiven Wäscherei „Waschwerk“, in den Produktionsbereichen der Remstal Werkstätten oder im Bereich Bildung und Qualifizierung von Menschen mit Behinderungen ist das Thema Nachhaltigkeit im Alltag präsent. So fand kürzlich in der Werkstatt in Fellbach eine Fortbildung zum Thema „Umwelt - was kann ich tun?“ für die Klientinnen und Klienten statt.
Das Fortbildungsprogramm für Menschen mit Behinderungen des Bereichs Bildung und Qualifizierung der Remstal Werkstätten hat in diesem Jahr das Thema „Nachhaltigkeit“ zum Schwerpunkt. So finden sich darin Veranstaltungen mit Titeln wie „Sauberes Wasser ist kostbar“, „Klimawandel“ oder „Verkehrswende“. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das alle Menschen gleichermaßen betrifft und auch in Zukunft wichtig bleiben wird. Daher haben wir uns in diesem Jahr dafür entschieden, es zum Schwerpunktthema zu machen“, sagt Susanne Ott, Referentin für Bildung und Qualifizierung in den Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten. Ein Angebot aus diesem Schwerpunkt ist die Fortbildung „Umwelt - was kann ich tun?“. Susanne Ott erklärt den acht Teilnehmenden in Einfacher Sprache, was die Ursachen des Klimawandels sind. „Kohlendioxid erhitzt die Erde und Rauch aus Fabriken oder Abgase aus Flugzeugen und Autos verschmutzen die Umwelt. Dadurch können Menschen und Tiere schlechter leben. Klimaschutz hilft, unsere Erde zu erhalten und wir können selbst einiges dafür tun“, erklärt die Referentin und bezieht die Teilnehmenden mit vielen Fragestellungen aktiv mit ein. „Ich bringe immer meine eigene Trinkflasche mit. Dadurch spare ich Plastik. Außerdem trenne ich den Müll. Es gibt eine gelbe, grüne, blaue und schwarze Tonne“, weiß Stefan Knauß. Der Mitarbeiter aus den Remstal Werkstätten hat sich für die Fortbildung angemeldet, weil ihm „Klimaschutz wichtig ist“ und er sich „weiterbilden möchte“. Manches wusste er bereits vor der Fortbildung, „z. B. dass es besser ist, mit dem Fahrrad oder der S-Bahn zu fahren als mit dem Auto oder dass aus Kompostmüll wieder Erde wird“. Susanne Ott weist daneben auf den Konsum von Waren und Lebensmitteln hin: „Es ist besser, wenn wir regional einkaufen und öfter überlegen, ob wir etwas wirklich kaufen müssen oder sich das alte Stück vielleicht noch mal reparieren lässt“. „In der Wohngruppe machen wir einen Wochenplan, was wir zum Essen brauchen und kaufen dann auch nur das ein. Außerdem fahre ich immer mit dem Zug zum Bodensee und nicht mit dem Auto“, berichtet Seda Sayan. Die 26-Jährige hat sich bereits schon vor der Fortbildung „Gedanken zum Klimaschutz gemacht“ und sich „Informationen dazu angeschaut“, weil sie sich „dafür interessiert“.
Das jährlich erscheinende Fortbildungsprogramm wird auf Grundlage der individuellen Teilhabeplanungen konzipiert. „Wir stellen ein großes Interesse am Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz fest, deshalb bieten wir einige Fortbildungen dazu an“. Der Ansatz des Teams Bildung und Qualifizierung in den Remstal Werkstätten ist, dass alle Themen, die in der gesellschaftlichen Diskussion wichtig sind, auch Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden, so dass sie z. B. Nachrichten verfolgen können. Bildung ist ein wesentliches Merkmal der gesellschaftlichen Teilhabe“, sagt Susanne Ott.
Eine weitere Fortbildung zu der auch ein Besuch in der Wilhelma gehörte, befasste sich mit dem Klimawandel. Bei der Exkursion besprach die Gruppe, was der Treibhauseffekt bedeutet und warum dieser vielen Pflanzen und Tieren Probleme bereitet. Jürgen Lutz, externer Dozent für politische Bildung, der an der Fortbildung beteiligt war, erzählt: „Wir besprachen in Einfacher Sprache, was Klimawandel ist, was man selbst dafür tun kann oder was der Staat alles dafür tut.“ Der Dozent hat bereits vor 20 Jahren erste Fortbildungen in Einfacher Sprache zum Thema Nachhaltigkeit gehalten. Ihm ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen „das richtige Mittelmaß vermittelt wird“. „Wir müssen aufpassen, dass wir keine Panik verbreiten. Die Klienten machen wenig Flugreisen oder fahren meistens mit Bus und Bahn anstatt mit dem Auto. Ich will sie darauf hinweisen, dass man z. B. nachts das Licht ausmacht, beim Händewaschen Wasser spart oder die Heizung ein bis zwei Grad runterdreht. Aber sie sollen weder frieren noch im Dunkeln leben“, sagt Jürgen Lutz.