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Strategien zur betrieblichen Inklusion - Thomas Illigmann und Roman Hanle nahmen am Führungskräftetreffen großer Sozialunternehmen in Lingen teil

Lingen/Kernen, 09. Dezember 2022 - Thomas Illigmann, Geschäftsbereichsleiter Remstal Werkstätten und Roman Hanle, Geschäftsbereichsleiter Berufliche Bildung haben am Führungskräftetreffen des Brüsseler Kreises in Lingen/Ems teilgenommen. Auf Einladung des Christophorus-Werks Lingen setzten sich die Führungskräfte von Berufsbildungswerken und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen mit der Frage auseinander, wie es gelingt, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Der Brüsseler Kreis ist ein Zusammenschluss gemeinnütziger sozial- und gesundheitswirtschaftlicher Unternehmen aus Diakonie und Caritas, die mit über 50.000 Mitarbeitenden für Inklusion im Sinne der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen stehen. Die Organisationen des Brüsseler Kreises erbringen unter anderem Dienstleistungen der beruflichen Rehabilitation und der Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen in Berufsbildungswerken und Werkstätten. Die Führungskräfte dieser Einrichtungen trafen sich nunmehr im Christophorus-Werk in Lingen, um den gesellschaftspolitischen Anspruch der Inklusion auch für den Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben zu diskutieren und Strategien der Umsetzung auszutauschen.

Während in Berufsbildungswerken junge Menschen mit Behinderungen eine Berufsvorbereitung und/oder eine berufliche Erstausbildung durchlaufen, finden Menschen mit Behinderungen in den Werkstätten der Sozialunternehmen einen Arbeitsplatz, wenn sie nicht oder noch nicht in der Lage sind, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Tätigkeit aufzunehmen. Für beide Einrichtungsarten besteht jedoch die Zielsetzung, Menschen mit Behinderung möglichst in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu vermitteln und damit Inklusion auch in der Arbeitswelt umzusetzen.

Die Teilnehmenden des Brüsseler Kreises nahmen thematisch die verschiedenen Schnittstellen und Übergänge von der Schule, über die Berufsvorbereitung und Ausbildung, bis hin zum Übergang in den Arbeitsmarkt in den Blick. Beispielhaft konnte die erfolgreiche Arbeit des Christophorus-Werkes mit seinem Fachdienst „Arbeit nach Maß“ vorgestellt werden. Über diesen Fachdienst werden alle betrieblichen Kontakte des Berufsbildungswerkes und der Werkstatt koordiniert und begleitet. Ein großes Netzwerk mit über 1200 Betrieben der Region hilft bei der Vermittlung von Praktika sowie von sogenannten Außenarbeitsplätzen und beim Übergang in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus fördern gute Kontakte zu den Arbeitsagenturen, den Kammern, den Wirtschaftsverbänden und vielen anderen Playern das Anliegen der betrieblichen Inklusion.

Im Gegensatz zu der oft vertretenen Meinung, dass insbesondere die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen betriebliche Inklusion verhinderten, vertraten die Führungskräfte des Brüsseler Kreises eine gegenteilige Meinung. Proaktiv und konsequent richten sie ihre Einrichtungen so aus, dass die Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt durch die Arbeit in den Berufsbildungswerken und Werkstätten erst ermöglicht werden. „Eine professionelle Begleitung der betroffenen Menschen ist die Voraussetzung für eine gute Integration in den Betrieb“, weiß Georg Kruse zu berichten. Die Statistik zeigt den Erfolg dieser Bemühungen. Bis zu 70 Prozent der Absolventen der Berufsbildungswerke finden nach der Ausbildung ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis und ca. 15 bis 20 Prozent der Beschäftigten der Werkstätten des Brüsseler Kreises haben zumindest durch einen begleiteten betrieblichen Arbeitsplatz langfristig die Chance den Übergang zu bewältigen.

(Veröffentlichung des Beitrags mit freundl. Genehmigung des Christophorus-Werks Lingen e.V.)

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