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Stolz auf sportliche Leistungen

Fünf Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen aus der Diakonie Stetten nehmen mit Unterstützung von Mitarbeiterin Christine Reinhardt bei den Special Olympics Winterspielen von 2. bis 6. März in Berchtesgaden teil. Zwischen 700 bis 800 Menschen mit geistiger Behinderung messen sich dort in insgesamt acht Sportarten. Für die Fünf aus der Diakonie Stetten sind die Winterspiele ein sportlicher Höhepunkt, bei dem sie ihre Leistungen zeigen können, Bekannte treffen und gemeinsam Zeit verbringen. Die Teilnahme wird vor allem durch Spenden ermöglicht.

„Ich bin eine Kämpferin und habe schon viele Medaillen gesammelt“, erzählt die 21-jährige Sissi Mundorff, die wie ihre Sportskameraden bei den Special Olympics Winterspielen in der ersten Märzwoche im Langlaufen antritt. Die Ausrüstung hat sie sich vor ein paar Jahren von ihrem Ersparten gekauft. Sie kann zwar auch Skifahren, aber für den Wettbewerb liegt ihr das Langlaufen besser. „Langlaufen macht Spaß. Man hat viel Bewegung an der frischen Luft. Ich bin überhaupt den ganzen Tag draußen, weil ich in der Gärtnerei arbeite und die Arbeit gibt mir viel Kondition für den Wettkampf“. Corinna Frank ist auch gerne draußen, am liebsten mit dem Fahrrad. Da sie im Straßenverkehr jedoch nicht so sicher ist und Unterstützung benötigt, hatte Christine Reinhardt die Idee, eine Fahrradrolle anzuschaffen, damit Corinna Frank zuhause trainieren und sich für die Winterspiele fit halten kann. „Wir haben hier ja keinen Schnee, deshalb fahre ich viel Fahrrad“, sagt die 48-Jährige, die vergangenes Jahr als einzige Teilnehmerin von der Diakonie Stetten bei den Special Olympics Weltspielen in Abu-Dhabi dabei war. „Dort habe ich auch am Radrennen teilgenommen. Das war ein richtiges Abenteuer“. Kai Schembera versucht es dieses Jahr bei den Winterspielen erneut: „Ich bin letztes Jahr einen Tag vor dem Wettkampf gestürzt und habe mich an der Schulter verletzt“, erzählt der 46-Jährige. Wie sein Sportskamerad Michael Keller arbeitet auch er beim Fuhrpark der Diakonie Stetten und fährt in seiner Freizeit gerne Fahrrad oder spielt Fußball. „Die Wettkämpfe gefallen mir gut, ich will auch angreifen. Meine Mutter sagt immer, ich soll eine Medaille mit nach Hause bringen“, sagt Michael Keller. Stolz sind alle auf ihre Teilnahme: „Meine Eltern finden es toll, dass ich mit dabei bin“, so Sissi Mundorff.

Martin Baum ist ebenfalls bei den Winterspielen dabei und kam gerade erst von der Vertragsunterzeichnung zu den Special Olympics Weltspielen 2023 in Berlin zurück. „Wir waren insgesamt 57 Athletensprecher aus ganz Deutschland und haben unsere Vorschläge eingereicht. Außerdem waren wir bei einer Diskussion bei Würth“, erzählt der 47-Jährige, der seit vielen Jahren Athletensprecher für Baden-Württemberg ist. Auch er tritt im Langlaufen an: „Das macht mir Spaß. Ich habe auch mal Skifahren probiert, aber da bin ich zu langsam“.

Christine Reinhardt unterstützt die Sportlerinnen und Sportler seit vielen Jahren und koordiniert die Teilnahme. „Ich bin für den logistischen Teil verantwortlich. Die sportliche Anleitung übernimmt mein Kollege“, erzählt die Heilerziehungspflegerin und Fachwirtin für Organisation. „Die Special Olympics animieren die Leute, dass sie sich fit halten. Gerade beim Langlaufen braucht man auch viel Koordination. Außerdem stärkt die Teilnahme das Selbstbewusstsein, denn jeder freut sich, wenn man etwas erreicht hat“. Das Schöne bei den Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen sei, dass sie nicht so vorausplanend seien, sondern sich einfach auf das, was kommt, einlassen würden. Zudem würde während der Spiele immer eine ganz besondere Gruppendynamik und ein toller Zusammenhalt entstehen. „Die Teilnehmenden sind füreinander da“, sagt Christine Reinhardt. Die Gruppe verbringt die Woche gemeinsam in einer Ferienwohnung und kocht zusammen. Daneben gibt es zwischen den Wettkämpfen ein abwechslungsreiches Programm, wie z. B. eine Wanderung oder einen Diskoabend. Dabei ist ein Betreuungsschlüssel von eins zu drei von den Veranstaltern gewünscht. „Es ist schon ein großer logistischer Aufwand vor Ort. Der eine muss zum Start, der andere ist gerade am Ziel. Zudem liegen die Wettbewerbsstätten ja nicht direkt vor der Ferienwohnung und bei den Ausflügen müssen wir schauen, dass niemand verloren geht“, erklärt Christine Reinhardt. Auch die ein oder andere Träne ist hin und wieder zu trocknen: „Der Leistungswille ist sehr groß. Da ist es wichtig, dass wir Mitarbeiter die Situation ein wenig lenken, wenn der eine gerade den ersten Platz gemacht hat und der andere nicht gewonnen hat“. Die Teilnehmerzahlen für die Special Olympics sind aufgrund der großen Nachfrage inzwischen begrenzt. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Sportler der Diakonie Stetten sich qualifiziert haben“.

Information:

Mit Ihrer Spende können Sie helfen, dass Sportlerinnen und Sportler der Diakonie Stetten auch weiterhin bei den Special Olympics teilnehmen können. Bank für Sozialwirtschaft AG
IBAN:  DE07 6012 0500 0004 7074 00, BIC:  BFSWDE33STG, Stichwort: Winterspiele

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v.l.n.r. Die Sportler aus der Diakonie Stetten Corinna Frank, Michael Keller, Kai Schembera, Mitarbeiterin Christine Reinhardt, Sissi Mundorff und Martin Baum freuen sich auf die Winterspiele und sind bestens vorbereitet.
v.l.n.r. Die Sportler aus der Diakonie Stetten Corinna Frank, Michael Keller, Kai Schembera, Mitarbeiterin Christine Reinhardt, Sissi Mundorff und Martin Baum freuen sich auf die Winterspiele und sind bestens vorbereitet.