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Spielerisch gefördert werden - Interdisziplinäre Frühförderstelle unterstützt bei Beeinträchtigungen
Winnenden/Stuttgart, 16. Dezember 2020 - Marie Maier* kommt seit ihrer Geburt regelmäßig zur Interdisziplinären Frühförderstelle der Diakonie Stetten am Klinikum in Winnenden. Die Vierjährige kam mehrere Wochen zu früh zur Welt und hat mit Beeinträchtigungen zu kämpfen. Ihre Mutter Jacqueline Maier* ist froh, dass ihre Tochter sich mit Unterstützung der Frühförderstelle in den vergangenen Jahren so gut entwickelt hat. Zurzeit ist Marie auf Großleinwandplakaten der Diakonie Stetten in der Region Stuttgart zu sehen und Mutter Jacqueline Maier ist auch deshalb besonders stolz auf ihre Tochter.
Marie Maier kommt zusammen mit ihrer Mutter ins Therapiezimmer von Brigitte Späth in den Räumlichkeiten der Interdisziplinären Frühförderstelle der Diakonie Stetten im Gesundheitszentrum in Winnenden. Mit einem strahlenden Lächeln und geröteten Bäckchen betritt die Vierjährige den Raum und zieht sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Sie ist etwas zierlicher als andere Vierjährige. Mit ihrer Glitzerkrone auf dem Kopf, ihren langen blonden Haaren und den großen braunen Augen klettert sie sogleich auf den Hochstuhl und betrachtet die vor ihr liegenden Spiele. Logopädin Brigitte Späth hat drei Spiele bereitgestellt. „Was möchtest du heute spielen?“, fragt sie das Mädchen und Marie entscheidet sich für das Spiel mit den Schnecken, bei dem es darum geht, Farben zuzuordnen.
„Marie kam mehrere Wochen zu früh zur Welt. Gleich am nächsten Tag musste sie operiert werden. Das war natürlich ein Schock für mich“, erzählt Mutter Jacqueline Maier. Neun Wochen verbrachte sie mit ihrer Tochter in der Klinik. Nach einiger Zeit bemerkte sie selbst, dass Marie bei der Entwicklung im Vergleich zu Gleichaltrigen verzögert war und teilte dies dem Kinderarzt mit. Dieser vermittelte sie zur Interdisziplinären Frühförderstelle der Diakonie Stetten. „Wir waren am Anfang auch in der Mutter-Kind-Gruppe der Frühförderstelle und dort waren noch andere Mütter, deren Kinder ebenfalls Beeinträchtigungen hatten. Der Austausch mit ihnen hat mir sehr geholfen. Da hat man das Gefühl, dass man wenigstens nicht ganz alleine mit der Situation ist“, erzählt die 33-Jährige. In den ersten Jahren fanden viele Therapiestunden statt. „Das tat Marie sehr gut. Inzwischen sind es weniger Stunden geworden, denn Marie braucht nicht mehr so viel Unterstützung“.
„In den ersten Lebensmonaten haben wir viele Übungen zum Schlucken und Saugen gemacht“, erinnert sich Brigitte Späth, die seit 2001 in der Frühförderstelle der Diakonie Stetten arbeitet. Zu Beginn bekam Marie neben logopädischer Unterstützung auch Physio- und Ergotherapie. „Es war wichtig, mit Marie ganzheitlich zu arbeiten“, sagt Brigitte Späth. Inzwischen hat sich Marie durch die verschiedenen Frühfördermaßnahmen gut entwickelt. „Aktuell arbeiten wir noch an der Erweiterung des Wortschatzes“, so Brigitte Späth. Dazu arbeitet die Logopädin und Evolutionspädagogin mit einer Vielfalt an Büchern, Spielen, Stofftieren und weiteren Materialien. „Das ist z. B. Nili und der möchte etwas essen“, erklärt Brigitte Späth und zeigt auf ein dunkelgrünes Nilpferd aus Stoff. „Die Kinder, die in die Praxis kommen, sollen ihm etwas kochen und ihn fragen, was er denn essen möchte“. Damit erreicht die Logopädin, dass ein Dialog zustande kommt und die Kinder lernen zu kommunizieren. Den Wortschatz wiederum könne man erweitern, indem man Wörter oft wiederhole.
Marie kommt gerne zu Brigitte Späth, denn dort kann sie „mit vielen Spielsachen spielen“. Dass die Kinder „spielerisch lernen“ ist eines der wichtigsten Ziele der Interdisziplinären Frühförderstelle. „Wir nehmen uns Therapieziele in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen vor und setzen das spielerisch um. Wenn wir dann solche Fortschritte wie bei Marie sehen, dann sind wir zufrieden“.
*Nachname von der Redaktion geändert