Die Aufregung war an den jeweiligen Prüfungstagen groß bei den Prüflingen Oluwakenil Monisade Adebiyi und Jaqueline Haase. Zum Glück hatten beide die Feuertaufe bereits bestanden. Zum Probeessen in Vorbereitung auf die Prüfung kam das gesamte Team der Geschäftsführung des Alexander-Stifts, um die beiden angehenden Hauswirtschafterinnen zu unterstützen. Wie auch für die Prüfung, hatten die Auszubildenden dafür ein 3-Gänge-Menü geplant und durchgeführt. Sie mussten die Speisen planen, Einladungen verfassen, Gastgeschenke vorbereiten, das Menü zubereiten, den Tisch eindecken und servieren. „Wenn es nach uns ginge, hätten die beiden heute schon bestanden“, sagte Geschäftsführerin Gaby Schröder im Anschluss. Nun steht fest: Beide haben die Prüfung bestanden.

„Wir gratulieren den beiden von Herzen zur bestandenen Prüfung und freuen uns, dass beide ab September an ihren ehemaligen Ausbildungsstandorten fest angestellt werden“, sagte Gaby Schröder am Tag der Prüfung. Das Alexander-Stift gibt allen Auszubildenden ein Jahr vor Abschluss der Ausbildung eine Übernahmegarantie. Gaby Schröder weiter: „Die Hauswirtschaft hat einen wichtigen Anteil daran, dass die Bewohner sich in unseren Häusern wohlfühlen. Wir brauchen hier, genau wie in der Pflege, gut ausgebildete Fachkräfte. Daher freuen wir uns, dass wir mit unserem neuen Konzept nun für alle Standorte die Anerkennung als Ausbildungsbetriebe erreichen konnten und an allen 22 Standorten ausbilden können.“ Mit dem neu entwickelten Konzept möchte das Alexander-Stift als Ausbildungsbetrieb mehr Ausbildungsplätze im Bereich Hauswirtschaft anbieten. Großer Wert wird auf einen regelmäßigen Austausch mit den Ausbildern und eine Vernetzung der Auszubildenden gelegt. So gibt es zum Beispiel regelmäßige Projekttage, bei denen alle Auszubildenden an einem Standort zusammenkommen und gemeinsam und voneinander lernen.

Aktuell gibt es sechs Auszubildende im Bereich Hauswirtschaft im Alexander-Stift. Die ersten beiden haben nun die Abschlussprüfung bestanden. Jaqueline Haase hat die reguläre, dreijährige Ausbildung durchlaufen, Oluwakenil Monisade Adebiyi hat als erste Teilnehmerin in einem Pilotprojekt eine vierjährige Ausbildung speziell für geflüchtete Menschen absolviert. Die 40-jährige ist 2015 mit ihren drei Kindern aus Nigeria nach Deutschland geflüchtet. Für Geflüchtete beinhaltet diese verlängerte Ausbildung im ersten Lehrjahr einen intensiven Deutschkurs. Nach dem ersten Ausbildungsjahr haben sowohl Oluwakenil Monisade Adebiyi als auch Jaqueline Haase bereits Schichten geführt. Beide haben nun nach erfolgreicher Ausbildung die Möglichkeit, verschiedene Aufstiegschancen zu nutzen und können Hauswirtschaftsmeisterin werden, sowie sich zur Ausbilderin oder zur Betriebsleiterin weiterbilden.

„Beide sind immer sehr motiviert und engagiert gewesen“ lobt Marcel Kutska, Bereichsleiter Hauswirtschaft, nach bestandener Prüfung, „es war immer eine Freude mit ihnen zu arbeiten. Zugleich hat es mich gefreut zu sehen, wie sie von ihren Teams in Endersbach und Urbach und ihren Ausbildern Anne Strehlow und Martin Hranos unterstützt wurden. Auch die momentan sechs Ausbilder haben sich auf Neuland begeben. Sie haben sich sehr engagiert und tragen das neue Konzept mit. Damit sind sie eine große Unterstützung für unsere Auszubildenden“. Für das kommende Ausbildungsjahr können sowohl in der dreijährigen, als auch in der vierjährigen Ausbildung noch Ausbildungsplätze angeboten werden, berichtet Marcel Kutska.