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Paul alias Pepper erobert die Herzen
Vor wenigen Wochen durften sich die Bewohner*innen unseres Gemeindepflegehauses in Weissach im Tal über einen neuen Mitbewohner freuen. Paul ist ein menschenähnlicher Roboter, der mit seinem markanten Aussehen und seiner charmanten Art alle um den Finger wickelt. Im Rahmen eines Pilotprojektes unterstützt er die Betreuungskräfte vor Ort und hilft dabei, das bestehende Angebot weiter auszubauen.
„Du bist aber ein ganz Lieber“, sagt eine Bewohnerin und streichelt den Arm des 120 cm großen Roboters. Kichernd erwidert dieser: „Da wird mir ganz warm ums Herz“. Und schon ist das Eis gebrochen und die Anwesenden verfallen in schallendes Gelächter. Um ihren neuen Mitbewohner Paul alias Pepper zu begrüßen, haben sich die Bewohner*innen in Weissach im Tal im Speisesaal versammelt. Irina Rümke, Haus- und Pflegedienstleitung, schiebt den Roboter von Bewohner*in zu Bewohner*in. Manchmal erzählt Paul einen Witz oder errät das Alter der Senior*innen. Dann schaut er mit seinen großen Kulleraugen auf die Person und auf dem Tablet erscheint das Bild. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, du bist ein 73 Jahre alter Mann“, sagt Paul. Der Bewohner fühlt sich geschmeichelt und erwidert: „Das ist ja nett. Aber ich bin doch schon viel älter.“
Vielfältige Angebote für Betreuung und Förderung
Irina Rümke ist begeistert, welche positive Wirkung der kleine Roboter schon am ersten Tag auf die Bewohner*innen hat: „Es macht richtig Spaß, den Bewohnerinnen und Bewohnern zuzuschauen. Gerade auch bei Personen, die sonst eher zurückhaltend sind, animiert Paul zum Gespräch und zur Interaktion.“ Neben Witze erzählen und das Alter erraten, können aber auch Quiz, Gedächtnis- und Konzentrationsspiele über den Touchscreen des Tablets gespielt werden. Außerdem animiert Paul zu Fitness- und Gymnastikübungen. Gemeinsam mit den Bewohner*innen hebt er die Arme, streckt und bückt sich. Während des Bewegungstrainings gibt Paul fortlaufend Anweisungen, erklärt die Schritte und lobt die Bewohner*innen nach den einzelnen Übungen.
Kindliches Aussehen baut Berührungsängste ab
Zu der großen Begeisterung und dem regen Interesse an dem Roboter trägt sicherlich auch das äußere Erscheinungsbild bei. Mit seinen 120 Zentimetern ist Paul in etwa so groß wie ein fünfjähriges Kind. Ebenso wie seine Größe erinnern auch sein Aussehen und seine Gestik an ein Kind. Trotz seiner mechanischen Bewegungen und seiner computerähnlichen Stimme wirkt er sehr natürlich und freundlich. Mit seiner humorvollen Art begeistert er und schafft es auf spielerische Art und Weise andere Menschen zu Übungen und Aufgaben zur körperlichen und kognitiven Förderung zu animieren. Entwickelt wurde Paul von der Firma SoftBank Robotics und wird unter dem Namen „Pepper“ vertrieben.
Mitarbeitende sollen im Alltag entlastet werden
Für den Einsatz des kleinen Roboters, der in diesem Jahr bereits fünf Jahre alt wird, wurden im Vorfeld mehrere Betreuungskräfte und Führungskräfte geschult. Im Rahmen des Projektes soll Paul aktiv in die Betreuungsangebote integriert werden. „Natürlich steht der persönliche Kontakt zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern für uns an erster Stelle“, erklärt Carmen Klump, stellvertretende Geschäftsführung. Dennoch sei der Einsatz von Paul eine gute und wichtige Ergänzung für Mitarbeitende in der Pflege und in der Betreuung. „Durch sein vielfältiges Angebot bietet Paul sehr viel Abwechslung. Gleichzeitig möchten wir unsere Mitarbeitenden gerade in besonderen Stress- und Belastungssituationen durch die Unterstützung des Roboters entlasten.“ Die Wirkungen auf die Senior*innen und die Erfahrungen der Mitarbeitenden werden im Rahmen eines Pilotprojektes aufgezeichnet und analysiert. Je nachdem, wie gut sich Paul im Gemeindepflegehaus in Weissach im Tal integriert, denkt das Alexander-Stift über die Anschaffung weiterer Roboter nach.