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Stettener MAV-Urgestein verabschiedet - Mitarbeitendenvertreter Ulrich Maier geht nach 41 Jahren bei der Diakonie Stetten in den Ruhestand

Kernen-Stetten, 23. Juli 2024 - Mit einem Gottesdienst in der Schlosskapelle und einer Feier im „La Salle“ ist der langjährige Mitarbeitendenvertreter Ulrich (Uli) Maier in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Mitarbeitendenvertretung (MAV) und Mitglied des Verwaltungsrats der Diakonie Stetten war er 20 Jahre lang Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen in der Diakonie Württemberg (AGMAV).

Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Prexl hat den scheidenden Mitarbeitervertreter über viele Jahre hinweg als streitbares und engagiertes Gegenüber, als aktives Mitglied des Verwaltungsrats und auch ganz persönlich kennen- und schätzen gelernt. In seinem Grußwort bei der Feier zeichnete er noch einmal die Stationen von Maiers langjährigem Berufsleben nach.

Der gelernte Kfz-Mechaniker kam im April 1983 in die damalige Anstalt Stetten. Er begann als Gruppenerzieher im Wohnheim „Altes Krankenhaus“ in Stetten und absolvierte dort auch seine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Es folgten einige Jahre im Gruppendienst im Wohnheim Gartenstraße. Von den insgesamt 36 Jahren, die er sich seitdem in der MAV engagiert, war er 14 Jahre Vorsitzender und 20 Jahre stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums. Seit 1992 war er zudem 32 Jahre lang als Vertreter der MAV in den Verwaltungsrat der Diakonie Stetten entsandt. Von 1993 bis 2020 engagierte er sich darüber hinaus auf Landesebene in der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (AGMAV), deren Vorsitz er 20 Jahre innehatte. Nicht zuletzt übernahm er seit 1994 ehrenamtlich die Betreuung und Verwaltung des Mitarbeiterferienhauses in Lanzenberg im Allgäu.

„Du warst für mich in Deinen MAV-Funktionen immer ein Garant dafür, dass unser „Stettener Weg“, also das lösungsorientierte Zusammenspiel zwischen MAV und Dienststellenleitung, trotz der vielen herausfordernden Themen gelebt wurde. Das Ringen um gute Lösungen fand für mich trotz der unterschiedlichen Rollen immer auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung der Person statt“, resümierte Prexl und schloss mit einem Dank: „Lieber Uli, herzlichen Dank für Dein Engagement, Deinen Einsatz und Dein Herzblut für die Diakonie Stetten in den letzten 41 Jahren“.

Nach einem weiteren Grußwort von Frauke Reinert, die als Nachfolgerin von Uli Maier und Vorsitzende der AGMAV Württemberg dessen langjähriges und erfolgreiches Engagement auf Landesebene würdigte, verabschiedeten sich auch die MAV-Kolleginnen und Kollegen mit einem humorvollen Beitrag, in dem sie ihren langjährigen Vorsitzenden als stets offenen und ansprechbaren Kollegen, kompetenten Ratgeber und bestens bekannten Netzwerker würdigten.

Der so Geehrte selbst hatte das letzte (Gruß-)Wort und ließ noch einmal seinen beruflichen Werdegang in der Anstalt Stetten und später in der Diakonie Stetten Revue passieren. Stellvertretend für diese beruflichen Stationen hatte er eigens Gäste eingeladen, die ihn auf diesem Weg begleitet hatten. "Der Bezug zur Basis war mir immer sehr wichtig und dabei haben mir die Menschen, die ich während meiner Zeit im Gruppendienst kennengelernt habe und mit denen ich bis heute in gutem Kontakt stehe, sehr geholfen“, betonte Uli Maier. „Ich kann dankbar auf ein langes und erfülltes Berufsleben zurückblicken. Die Arbeit und die Führungsaufgabe in der MAV war für mich immer eine Herzensangelegenheit. Führungsverantwortung habe ich nie im hierarchischen Sinne verstanden, für mich stand immer die Haltung im Vordergrund.
 

Hintergrund: Diakonie Stetten war Vorreiterin in der Mitarbeiterbeteiligung

Bis 1973 gab es nur in wenigen diakonischen Einrichtungen in Württemberg eine Mitarbeitendenvertretung. Dies änderte sich erst mit dem Landeskirchlichen Mitarbeitervertretungsgesetz von 1973, dem kirchlichen Pendant zum Betriebsverfassungsgesetz. In der Folge gab es in den Einrichtungen des Diakonischen Werks Württemberg zunehmend Mitarbeitendenvertretungen. Seit 1980 sind die Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werks Württemberg verpflichtet, in ihren Einrichtungen Mitarbeitendenvertretungen zu bilden.

Anders in der Diakonie Stetten, die in Sachen Mitarbeitendenbeteiligung eine Vorreiterrolle einnimmt. Bereits 1963 wurde auf freiwilliger Basis der erste „Mitarbeiterausschuss“ gewählt. Dem damaligen Vorstand war es wichtig, auch die Stimmen der Mitarbeitenden beratend in seine Entscheidungen einzubeziehen. Der gewollte Austausch und die Einbeziehung der Mitarbeitendenvertretung (MAV) prägen bis heute eine positive Kultur des Miteinanders von Leitung und MAV in der Diakonie Stetten. Darüber hinaus ist die MAV seit 1989 im Verwaltungsrat, dem Aufsichtsgremium der Diakonie Stetten, stimmberechtigt vertreten, ohne dass es dazu eine Verpflichtung gibt. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen konnte die Mitarbeitendenbeteiligung von der Diakonie Stetten aus auch auf Landes- und Bundesebene prägend mitentwickelt werden.
 

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