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„Durch die Ausbildung auch selbst gewachsen“ - Ludwig Schlaich Akademie feiert 10-jähriges Bestehen der Ausbildung Heilerziehungsassistenz

Waiblingen, 11. Oktober 2024 – Seit zehn Jahren gibt es den Ausbildungsgang Heilerziehungsassistenz an der Ludwig Schlaich Akademie der Diakonie Stetten in Waiblingen. Anlässlich des Jubiläums berichten drei Absolventen von ihren Erfahrungen.

Für Kora Doster (19) und Joelle Schäffer (21) hat vor wenigen Tagen die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an der Ludwig Schlaich Akademie in Waiblingen begonnen. Zuvor haben sie dort bereits eine 2-jährige berufsbegleitende Ausbildung zur Heilerziehungsassistentin absolviert. Joshua Klüber (28) ist inzwischen im zweiten Ausbildungsjahr zum Heilerziehungsassistenten angekommen. Alle drei haben über Schulpraktika oder einen Freiwilligendienst den Weg zu ihrem jetzigen Ausbildungsträger, der Paulinenpflege Winnenden, gefunden und lernen nun an der Ludwig Schlaich Akademie die theoretischen Grundlagen für ihre Arbeit mit Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung.  

An dieser Arbeit schätzen sie vor allem den direkten Kontakt zu den Menschen mit Behinderung. „Man bekommt so viel von ihnen zurück. Man merkt richtig, wie sehr sie sich freuen, dass man da ist und wie viel Spaß sie haben“, erzählt Joshua Klüber, der im Freizeitbereich der Paulinenpflege arbeitet. „Abends kommen bis zu 100 Leute aus den verschiedenen Wohnbereichen zu uns. Aber gerade das finde ich spannend, dass ich mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe. Das ist echt eine coole Community.“ Kora Doster hat über ein Schulpraktikum und ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) den Weg zur Ausbildung zur Heilerziehungsassistentin gefunden: „Während des FSJ ist mir eigentlich schon klargeworden, dass ich die Ausbildung machen möchte. Ich finde, Menschen mit Behinderung, die schätzen wirklich alles, was man macht. Und das ist das Schöne an dem Beruf.“ Das bestätigt auch Joelle Schäffer, die an ihrem Ausbildungsplatz mit gehörlosen Menschen arbeitet.

Im theoretischen Teil ihrer Ausbildung an der Ludwig Schlaich Akademie fühlen sich die drei gut aufgehoben. „Es spielt schon eine große Rolle, dass uns die Lehrkräfte hier im Haus immer gut unterstützen“, berichtet Kora Doster. „Sie haben uns gleich am Anfang gesagt, dass sie uns helfen, unser Ziel zu erreichen. Auch später, wenn es mal nicht so gut lief, haben sie uns ermutigt, weiterzumachen und uns gezeigt, warum wir uns für diesen Beruf entschieden haben und dass wir es schaffen können“. Der Praxisbezug spielt auch in der Heilerziehungsassistentenausbildung eine wichtige Rolle. „Ich habe wirklich viel für die Praxis mitgenommen.“ lobt Joelle Schäffer. „Anhand von Praxisbeispielen haben wir uns im Unterricht ausgetauscht und gemeinsam nach Lösungen gesucht, wenn es zum Beispiel schwierige Situationen mit einem Klienten gab. Für solche Themen waren auch die Praxisberatungsgruppen sehr gut, in denen man sich austauschen konnte.“

„Wir haben uns auch sonst gegenseitig unterstützt und der Zusammenhalt in der Klasse war immer sehr stark“, erinnert sich Kora Doster. „Dass man lernt, gut mit den unterschiedlichsten Menschen umzugehen, hat mir übrigens auch privat und im Freundeskreis geholfen. Man lernt sich auch persönlich gut kennen.“ Das bestätigt auch Joelle Schäffer: “Ich bin viel selbstsicherer und auch offener geworden, was ich so von mir noch nicht kannte. Durch die Ausbildung bin ich auch selber gewachsen.“

Ein ganz handfester und zugleich wichtiger Anreiz ist der mittlere Bildungsabschluss, der im Rahmen der Heilerziehungsassistentenausbildung erworben werden kann und der u.a. zur weiterführenden Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bzw. zum Heilerziehungspfleger berechtigt. Neben Pflege und Pädagogik gehören auch die Fächer Deutsch, Religion und Gemeinschaftskunde zum Lehrplan. „Aber auch in den allgemeinbildenden Fächern lernt man viel, was man für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung umsetzen kann.“ betont Joshua Klüber.

Eine zentrale Rolle bei den Ausbildungsinhalten spielt jedoch die Inklusion. „Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema Inklusion und seinen verschiedenen Aspekten auseinandergesetzt, sowohl theoretisch als auch praktisch. Jetzt wissen wir, wie man Inklusion und Teilhabe möglich machen kann.“ erklärt Kora Doster selbstbewusst. Elise Döbler, Leiterin der Fachschule für Heilerziehungsassistenz an der Ludwig Schlaich Akademie, bestätigt dies gerne: "Nach zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema sind unsere Auszubildenden jetzt richtig gute Begleiterinnen und Begleiter, um Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.“

Das zehnjährige Bestehen dieser besonderen Ausbildung feiern die Lehrkräfte und Auszubildenden der Ludwig Schlaich Akademie am Donnerstag, 17. Oktober, mit einem bunten Programm und zahlreichen Gästen.

Beim Tag der offenen Tür am Freitag, 18. Oktober können sich Interessierte von 9-13 Uhr und von 16-18 Uhr über die verschiedenen Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie über die angebotenen Studiengänge in sozialen Berufen informieren. Auf dem Programm stehen auch Wahrnehmungssimulationen mit der VR-Brille, Aktivitätsspiele, kreative Angebote, ein Alterssimulator und weitere Mitmachangebote. Kooperierende Einrichtungen bieten zudem Praxisplätze für Vorpraktika und die praktische Ausbildung an. Um 16 Uhr gibt es einen Fachvortrag von Michaela Anders zum Thema: „Erfolgreich und engagiert für unsere Klient*innen in herausfordernden Zeiten“. Weitere Infos unter www.lsak.de


Hintergrund:

Heilerziehungsassistentinnen und -assistenten begleiten und pflegen Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrem Alltag. Sie unterstützen Fachkräfte bei der professionellen Erziehung und Pflege von Kindern und Jugendlichen sowie bei der Begleitung und Förderung von erwachsenen Menschen mit Behinderung. Besondere Merkmale des Berufs sind die ganzheitliche Sichtweise auf den Menschen, der Blick auf die Selbstbestimmung des Einzelnen, sowie die Verbindung von sozialpädagogischen und pflegerischen Anteilen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der zu begleitende Mensch mit seinen Erfahrungen und seiner Persönlichkeit. Die Ausbildung dauert zwei Jahre im Wechsel von Theorie und Praxis. Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss, sowie ein geeigneter Ausbildungsplatz für die praktische Ausbildung in einer Einrichtung der Behindertenhilfe, der Sozialpsychiatrie oder der Pflege. Weitere Infos zur berufsbegleitenden Ausbildung Heilerziehungsassistenz gibt es hier.
 

Über die Ludwig Schlaich Akademie: Die Ludwig Schlaich Akademie ist eine traditionsreiche und seit 2006 zertifizierte Bildungseinrichtung der Diakonie Stetten mit diakonischem Profil. Sie bildet aus in Heilerziehungspflege und Heilerziehungsassistenz, Sozialpädagogik (Berufskolleg für Praktikant*innen und Praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin), Pflege und Altenpflegehilfe, Jugend- und Heimerziehung, Heilpädagogik und Arbeitserziehung. Als Bildungspartner verschiedener Hochschulen hat sie auch berufsintegrierte und berufsbegleitende Bachelorstudiengänge in ihrem Portfolio. Ein umfangreiches Programm für Fort- und Weiterbildungen rundet das Bildungsangebot ab.

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