- Diakonie Stetten
Hygieneregeln verstehen und richtig anwenden
Die Bereiche „Berufliche Qualifizierung“ und „Unterstützte Kommunikation“ der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten haben zum Thema „Hygieneregeln in der Werkstatt“ sowie „Urlaub in Risikogebieten“ erstmals Erklärvideos und Informationen in Leichter Sprache erstellt. Michael Drollinger arbeitet in der Werkstatt und für ihn sind die Erklärvideos eine große Hilfe im Umgang mit den neuen Regeln in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.
„Wir haben uns überlegt, auf welche Art und Weise wir die Mitarbeitenden am besten informieren können, welche neuen Regelungen es jetzt in den Werkstätten aufgrund der Corona-Pandemie gibt. Wir haben gemerkt, dass wir andere Medien benötigen, die gut und einfach verständlich sind“, erklärt Susanne Ott. Die Referentin für Bildung und Qualifizierung in den Remstal Werkstätten macht sonst Fortbildungen zu unterschiedlichsten Themen für die Mitarbeitenden mit Behinderungen und ist daher vielen bekannt. „Uns war wichtig, dass wir nicht nur auf irgendein Video im Internet verweisen, sondern dass die Mitarbeitenden uns kennen. In dem Video verwenden wir Symbole, die wir sonst auch immer nutzen“, so Susanne Ott. Im Video zu den neuen Regelungen in den Remstal Werkstätten erklärt Susanne Ott z. B. wie man sich die Hände richtig desinfiziert und in die Armbeuge niest oder hustet, wie man den Abstand zu anderen Mitarbeitenden einhalten kann und wie man sich die Alltagsmaske richtig auf- und absetzt. Zudem gehört zu den neuen Regeln, dass Arbeitswerkzeuge nicht getauscht werden dürfen und beim Mittagessen im Speisesaal die Markierungen eingehalten werden müssen. Außerdem erklärt sie im Video, was die „AHA-Formel“ bedeutet.
Michael Drollinger arbeitet in der Töpferei der Remstal Werkstätten und für ihn sind die Erklärvideos eine große Hilfe, um sich die neuen Regeln gut einprägen zu können. „Am ersten Tag hatte ich die Maske falsch angezogen. Als ich mir dann das Video angeschaut habe, hat mir das geholfen“, sagt Michael Drollinger. Die Werkstatt stellt waschbare Masken bereit: „Die Mitarbeitenden bekommen jeden Morgen frische Masken mit. Sie sollen diese verwenden und nicht die eigenen“, erklärt Susanne Ott. Außerdem weiß Michael Drollinger dank des Videos, „wie man sich richtig die Hände desinfiziert, dass man Abstand halten muss und sich zurzeit nicht mehr die Hände bei der Begrüßung schüttelt“. Den Mann mit Behinderung ärgert es, wenn sich die Menschen nicht an die Regeln halten und er berichtet von einer Erfahrung im Supermarkt, als ihm eine Frau viel zu nahekam. „Ich weise auch meine Kollegen darauf hin, wenn sie z. B. ständig die Hände im Gesicht haben oder sich die Hände nicht richtig desinfizieren. Schließlich geht es hier um unsere Gesundheit“.
Der 35-Jährige ist froh, dass er wieder arbeiten darf. „Mir geht es wieder deutlich besser. Ich fand es nicht so gut, die ganze Zeit zuhause zu sein und ich brauche auch erst mal keinen Urlaub“. Susanne Ott und ihren Kollegen war es wichtig, den Mitarbeitenden im Video neben den Regelungen mitzuteilen, dass sie sich wieder auf die Mitarbeitenden mit Behinderungen freuen. „Trotz all den Regelungen und Maßnahmen wollten wir ein Zeichen setzen und den Mitarbeitenden mitteilen, dass wir ebenfalls froh sind, dass zumindest wieder ein Stück Werkstattalltag eingekehrt ist“.