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Hoffnung auf den ersten Arbeitsmarkt - Julian Stülpnagel und Daniel Ulrich haben sich gut in neuer Wohngemeinschaft eingelebt

Weinstadt-Endersbach, 31. Mai 2024 – Julian Stülpnagel und Daniel Ulrich sind im November in eine neue Wohngemeinschaft in einem neu errichteten Wohnquartier in Weinstadt-Endersbach gezogen. Die beiden jungen Männer leben weitestgehend selbständig und werden von Mitarbeitenden der Diakonie Stetten in ihrem Alltag nach Bedarf unterstützt. Sie fühlen sich wohl in der barrierearmen Wohnung und ergänzen sich im Alltag. Daniel Ulrich hat ein großes Ziel: Wie sein Mitbewohner Julian Stülpnagel wieder einen Beruf auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.

Schön hell ist die Wohnung im ersten Stock mit drei Zimmern, einem barrierearmen Badezimmer und einem offenen Wohn-Essbereich, die die Diakonie Stetten von der Firma Projektbau Pfleiderer gemietet hat. Auch eine Terrasse mit einem kleinen Garten gehört mit zu der Wohnung in der Julian Stülpnagel und sein Mitbewohner Daniel Ulrich seit November zusammenwohnen. „Ein Zimmer ist noch leer, weil unser früherer Mitbewohner zurück nach Rumänien gegangen ist. Aber demnächst zieht wieder jemand ein“, erzählt Julian Stülpnagel. Der 27-Jährige hat bereits zuvor mit seinem Mitbewohner Daniel Ulrich und zwei weiteren Bewohnern in einer Wohngemeinschaft der Diakonie Stetten in Weinstadt gewohnt. „Wir haben uns gleich für die neuen Wohnungen hier interessiert und waren von Anfang an mit in die Gestaltung einbezogen“, erzählt Daniel Ulrich. So war es z. B. wichtig, dass das Badezimmer keine Badewanne hat, sondern eine barrierefreie Dusche, denn Daniel Ulrich hat auch eine körperliche Einschränkung. Für den 28-Jährigen veränderte sich vor sechs Jahren von jetzt auf nachher sein komplettes Leben: Der frühere Student verunglückte schwer bei einem Autounfall. „Ich lag drei Monate im Koma und musste wieder alles neu lernen“, erzählt Daniel Ulrich, der inzwischen wieder große Fortschritte gemacht hat. Physiotherapie, Ergotherapie und Logotherapie gehören neben seiner Arbeit mit zum Alltag. „Ich habe Abitur und eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Anschließend habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Ich bin viel gereist und war z. B. in Bangkok und Sri Lanka“, lächelt der junge Mann mit den leuchtend hellblauen Augen. Nach dem Unfall kurz vor Ende des fünften Semesters war er zunächst auf den Rollstuhl angewiesen. Inzwischen kann er mithilfe eines Gehwagens wieder ein paar Schritte gehen.

Julian Stülpnagel freut sich sehr über die neue Wohnung und seinen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt beim Jugendamt in Stuttgart: „Ich arbeite seit Oktober im Personalmanagement und bearbeite Krankmeldungen. Die Stelle war ein Riesenglück. Davor habe ich ein Jahr lang ein Praktikum bei einem Logistikunternehmen gemacht, aber das hat mir nicht so viel Spaß gemacht“. Der junge Mann fährt täglich mit der S-Bahn alleine zur Arbeit und zurück. Daneben schaut er gerne die Landesschau, hört Musik oder wandert. „Nach Feierabend bin ich viel in meinem Zimmer, weil ich vom Arbeitstag und der Fahrt geschafft bin“, erzählt Julian Stülpnagel. Abends vespern die beiden Mitbewohner meistens gemeinsam oder kochen mit den Mitarbeitenden der Diakonie Stetten. Diese kamen anfangs morgens und nachmittags und unterstützten die Bewohner bei den anfallenden Aufgaben. Inzwischen kommen sie jedoch nur noch nachmittags. „Wir gehen dann zusammen einkaufen, waschen Wäsche oder kochen zusammen. Außerdem unternehmen wir Ausflüge zusammen und gehen mal ins Café nach Waiblingen, zum See oder ins Schloss nach Ludwigsburg“, erzählt Wohnverbundleiterin Lisa Wagner. Einmal in der Woche kommt ein Reinigungsdienst und übernimmt die Grundreinigung. Über der Wohnung ist eine weitere Wohngemeinschaft mit drei Bewohnerinnen mit Behinderungen, die von der Diakonie Stetten in ihrem Alltag unterstützt werden. „Die Planung der Wohnungen mit der Firma Pfleiderer Projektbau lief bestens. Das Bauunternehmen ist auf uns zugekommen und hat die Wohnungen angeboten. Wir konnten dann unsere Ideen miteinbringen. So wurde z. B. noch mal eine Wand für ein drittes Zimmer versetzt und die Dusche rollstuhlgerecht erweitert“, erzählt Lisa Wagner. Außerdem hätten die Bewohner bereits während der Bauphase immer wieder das Gebäude besichtigen können und der Projektleiter erklärte alles verständlich. Die Wohnverbundleiterin ist über das Angebot der Firma Pfleiderer Projektbau „sehr froh“, denn der Wohnungsmarkt sei nach wie vor „sehr angespannt“.

Julian Stülpnagel und Daniel Ulrich sind gut in ihrer neuen Wohnung angekommen, auch wenn sie bislang noch nicht allzu viel Kontakt mit den Nachbarn haben. „Wir sind ja auch in der kalten Jahreszeit eingezogen. Das kommt vielleicht noch“, sagt Daniel Ulrich. Julian Stülpnagel ist stolz auf seinen Arbeitsplatz und den Wohnplatz in der Wohngemeinschaft und auch Daniel Ulrich hofft, „bald wieder einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden“.

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