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Herausforderungen des Fernunterrichts gestellt
Mehr als neun von zehn Schülerinnen und Schülern, die an einer Evangelischen Schule unterrichtet werden, sind der Meinung, dass der Fernunterricht der letzten Wochen die eigene Selbstständigkeit gefördert hat. Das geht aus einer Erhebung hervor, die das Evangelische Schulwerk Baden und Württemberg unter den Schulen im Zeitraum von Mai bis Juni in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie durchgeführt hat. Auch die Torwiesenschule der Diakonie Stetten hat bei einer Umfrage unter Eltern, Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften gute Ergebnisse erzielt.
Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler und Eltern hatten die Möglichkeit, online Fragen zum Thema „Fernunterricht“ anonym zu beantworten. Im Zentrum standen dabei die technische Ausstattung und der Internetzugang, die Nutzung von digitalen Bildungsangeboten und Lernplattformen aber auch die Begleitung der Schülerinnen und Schüler. Die Rückmeldungen für die inklusive Torwiesenschule der Diakonie Stetten spiegeln eine hohe Zufriedenheit mit der Betreuung und dem pädagogischen Umgang – und zwar auf Seiten der Eltern wie der Schülerinnen und Schüler. So gaben knapp 74 Prozent der befragten Eltern an, dass das Engagement der Lehrkräfte zur Fortführung des Unterrichts hoch sei. Für 48 Prozent der Eltern trifft es voll zu, dass es ihrem Kind bezüglich des Schulischen gut geht und für 46 Prozent trifft dies eher zu. Für 72 Prozent der Eltern ist die Reaktionszeit der Lehrkräfte gut.
„Wir hatten anfangs schon Sorge, wie der Online-Unterricht werden würde, doch es hat dann von Anfang an reibungslos funktioniert“, erzählt Sabine Aab, Schulleiterin des Realschulbereichs an der Torwiesenschule. Die Schule arbeitet mit Videokonferenzsystemen. So können sich die Schülerinnen und Schüler z. B. in den Raum des Lehrers einwählen und es gab virtuelle Gruppenräume, in denen die Schülerinnen und Schüler Gruppenarbeiten erledigen konnten. „Dadurch konnten der strukturierte Tagesablauf und soziale Kontakte weitestgehend aufrechterhalten werden“, sagt Sabine Aab. Daneben wurden Arbeitsmaterialien auf Plattformen hochgeladen und jeder Schüler hatte seinen eigenen Account. „Wir haben auch im Realschulbereich weiterhin inklusiv gearbeitet. So gab es den gemeinsamen Klassenrat, bei dem sich alle über die Woche austauschten. Außerdem wurde das Thema Märchen aufgegriffen und die Schüler ohne Behinderungen haben für die Schüler mit Behinderungen Filme darüber gedreht. Von den Schülern mit Behinderungen gab es ebenfalls positive Rückmeldungen zum Unterricht“, freut sich Sabine Aab. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler im Fach Hauswirtschaft z. B. Kochrezepte nachgekocht, fotografiert und die Fotos auf die Plattform geladen. Auch die virtuelle Sportstunde kam gut an: Der Sportlehrer war vor der Kamera und die Schülerinnen und Schüler turnten die Übungen nach.
Von den Eltern sowie Schülerinnern und Schülern wurde die Torwiesenschule laut Umfrage in der Krise als starke und verlässliche Partnerin wahrgenommen. „Bereits am zweiten Tag der Schulschließung hat die Schule einen Online-Unterricht angeboten, der auch sehr gut bei den Schülern ankam, gut funktioniert und ein durchgängiges Lernen ermöglicht. Sehr positiv empfanden wir auch die Begleitung der Schüler durch den virtuellen Unterricht. Es war Unterricht möglich und kein Abarbeiten von Lernpaketen, bei denen die Schüler vorwiegend auf sich alleine gestellt sind“, schreibt ein Elternteil eines Schülers in der Umfrage.
Sabine Aab und ihre Kolleginnen und Kollegen möchten auch in Zukunft, Teile des digitalen Unterrichts beibehalten: „Die Medienkompetenz der Schüler hat sich in kurzer Zeit verbessert. Wir sehen darin jetzt auch Chancen, dass die Schüler bei Krankheit z. B. eine Stunde am Tag am Unterricht teilnehmen können oder dass jede Klasse pro Woche einen Tag online unterrichtet wird“. Man müsse einfach neue Dinge wagen und ausprobieren, denn meistens gehe es gut. Ab September findet der Unterricht wieder weitestgehend normal statt. In den Ferien werden die Lehrkräfte zusammensitzen und Pläne für verschiedenste Szenarien entwickeln, damit sie „gut vorbereitet sind“.