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Helfen aus Überzeugung
Aufgrund der Corona-Pandemie rief die Diakonie Stetten vor einigen Wochen dazu auf, dass Pflegekräfte sich melden sollen, sofern sie an den verschiedenen Standorten unterstützen können. Daraufhin haben sich mehr Pflegekräfte als erwartet gemeldet, die in Elternzeit, Studium oder Rente sind und in der schwierigen Situation unterstützen wollen. Janice Hahn wäre eigentlich noch in Elternzeit. Aktuell hilft sie im Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen in Ebersbach aus.
Schon vor einigen Wochen rechnete die Diakonie Stetten trotz guter Personalplanung mit einem größeren Ausfall an Pflegekräften aufgrund der fortschreitenden Corona-Pandemie. Um die Betreuung und Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner in den Wohnangeboten für Menschen mit Behinderungen und den Seniorenwohnheimen des Alexander-Stifts weiter aufrechterhalten zu können, startete die Diakonie Stetten eine Kampagne unter dem Slogan „Comeback jetzt!“.
Janice Hahn wäre eigentlich noch bis Ende Oktober in Elternzeit, doch als sie von dem Aufruf hörte, war für sie klar, dass sie den Menschen in der Diakonie Stetten und auch den Kolleginnen und Kollegen helfen will: „Ich hatte vor dem Aufruf schon überlegt, ob ich mich melden soll. Mein Mann ist in der Gastronomie tätig und da er momentan nicht arbeiten kann, passt er auf unser Kind auf. So kann ich aushelfen“, erzählt die Heilerziehungspflegerin, die vor ihrer Elternzeit in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen in Rommelshausen arbeitete. Seit vier Wochen arbeitet sie im neuen Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen der Diakonie Stetten in Ebersbach im Landkreis Göppingen als Nachtwache und ist an zehn bis elf Nächten pro Monat im Haus. „Der Bedarf dort ist sehr groß, da einige Kollegen aus Sicherheitsgründen in Quarantäne mussten“, sagt Janice Hahn, die mit ihrer Familie am Bodensee lebt und für ihren Dienst eine einfache Wegstrecke von rund 200 Kilometern auf sich nimmt. Für sie ist es wichtig, dass sie in der aktuellen Situation helfen kann: „Ich hätte jetzt nicht daheim sitzen können mit dem Wissen, dass die Kolleginnen und Kollegen so hart arbeiten“. Die Schutzausrüstung ist Pflicht, da Janice Hahn auch auf einer Isolationsstation tätig ist. „Ich kenne es zwar von der Arbeit mit Menschen, die den Krankenhauskeim MRSA haben. Aber die gesamte Schicht in Schutzausrüstung zu arbeiten, daran muss man sich erst gewöhnen“.
Janice Hahn ist begeistert, wie schnell und unkompliziert die Planung ihres Einsatzes verlief: „Ich habe mich einfach per Whatsapp gemeldet und wurde sehr freundlich empfangen. Die Personalabteilung hat sich dann dafür eingesetzt, dass ich an einem Standort arbeite, der am besten für mich passt“. Am Anfang hatte sie zwar etwas Bedenken wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr, doch diese haben sich schnell aufgelöst. „Es ist genügend Schutzausrüstung da und bei der Isolationsstation gibt es eine Schleuse. Außerdem kenne ich aus meinen vorherigen Tätigkeiten die Abläufe in der Pflege“. Die Heilerziehungspflegerin freut sich, dass sie seit ihrem spontanen Einsatz viele neue Kolleginnen und Kollegen kennengelernt hat und sie fühlt sich wohl dort. „Für die Bewohner ist es gerade eine schwierige Situation, da Körpernähe für die meisten sehr wichtig ist. Aber zusammen mit den Betreuern meistern sie die Situation wirklich sehr gut“.
Milena Grieger von der Personalabteilung der Diakonie Stetten freut sich, dass sich so viele Fachkräfte gemeldet haben und unterstützen wollen: „Es ist eine große Hilfsbereitschaft zu spüren und die Menschen sind sehr flexibel, was die Einsatzstellen und -orte anbelangt. Wir können die Pflegekräfte dort einsetzen, wo Not ist und das hilft uns zusätzlich.“ Daneben hat Milena Grieger in den letzten Wochen eine große Verbundenheit der Aushilfen mit der Diakonie Stetten bemerkt: „Es haben sich viele gemeldet, die uns schon kennen und das ist natürlich schön“ und sie hofft, dass der ein oder andere vielleicht auch nach der Coronakrise bleibt.