Als sie im Sommer 2015 zum ersten Mal in die Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung in Schorndorf-Weiler kam, habe sie sich sofort wohlgefühlt erzählt Carmen Görlich. Mit Albrecht Hieber habe sie sich auf Anhieb gut verstanden. Seitdem treffen sich die beiden regelmäßig, kochen gemeinsam, machen Ausflüge, spielen Boule, gehen ins Freibad oder ins Museum. Beide sind Mitglied im Schorndorfer Boule Verein Club Petanque Les Sept Presidents. Am meisten beeindruckt hat Albrecht Hieber ein Besuch beim Landeskriminalamt, bei dem Carmen Görlich arbeitet. „Ich würde gerne Polizist werden, am liebsten bei der Motorradstaffel“ erzählt er strahlend. Aus den regelmäßigen Besuchen ist eine tiefe Freundschaft entstanden. „Albrecht gehört zur Familie“ freut sich Carmen Görlich, „mittlerweile verbringt er jeden Heiligabend bei uns.“

Vermittelt und begleitet wurde der Kontakt über einen Mitarbeiter der Wohngemeinschaft in Schorndorf. „Wir spielen gemeinsam Boule und da hat er mir von Albrecht erzählt, auch, dass er keine Familie hat, die ihn regelmäßig unterstützen könnte. Er hat dann ein Kennenlernen organisiert und mich dabei unterstützt, nach und nach Formen und Regeln zu finden für die gemeinsame Freizeit mit Albrecht“ erzählt Carmen Görlich.

Aus den zumeist wöchentlichen Verabredungen ist eine tiefe Freundschaft entstanden, von der beide profitieren. „Es ist schön, dass Carmen kommt“, findet Albrecht Hieber „ihr Essen schmeckt am allerbesten und ich mag ihre Freundlichkeit, ihr Lachen und den Meinungsaustausch“. „Mir macht es einfach nur Spaß“ ergänzt Carmen Görlich, „ich schätze Albrechts aufgeschlossene Art und seine Liebenswürdigkeit.“

Eine besondere Herausforderung für die beiden war der Lockdown in der Corona Krise. „Als ich gehört habe, es ist Lockdown und wir können uns nicht mehr gegenseitig besuchen habe ich gleich bei Albrecht angerufen“ erinnert sich Carmen Görlich „es war mir wichtig, ihm zu erklären, warum ich nicht kommen kann, dass es nicht an ihm liegt.“ Die beiden haben dann schnell Lösungen gefunden, sich zum Beispiel über den Gartenzaun hinweg unterhalten oder sich per Videotelefonie ausgetauscht.

„Die Ehrenamtlichen wie Carmen Görlich leisten einen sehr wichtigen Beitrag für die Lebensqualität des Einzelnen und für Inklusion allgemein “ Erklärte Carina Gwinner, Ehrenamtskoordinatorin der Diakonie Stetten. „Sie gehen auf die individuellen Wünsche und Interessen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ein und bilden oft eine Brücke zu kulturellen Angeboten, zu Vereinen und Gemeinden vor Ort.“

So wie Carmen Görlich engagieren sich zahlreiche Menschen im Wohnbereich der Diakonie Stetten, jede und jeder auf seine Weise: „Wir legen großen Wert darauf, dass wir passgenaue Einsätze vermitteln, von denen alle Seiten profitieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Freizeitgestaltung. Uns ist es wichtig, das Ehrenamtliche gut angeleitet und begleitet werden und nicht die Aufgaben von hauptamtlichen Mitarbeitenden übernehmen. Dass, was Ehrenamtliche leisten ist immer ein extra, etwas, dass es ohne ihr Engagement nicht geben könnte“ ergänzte Carina Gwinner „jeder, der möchte kann zudem an unseren kostenlosen Fortbildungen zum Inklusionsbegleitenden teilnehmen und dort wichtiges Rüstzeug für die ehrenamtliche Tätigkeit bekommen.“

Wer selbst Interesse hat, sich ehrenamtlich bei der Diakonie Stetten zu engagieren erhält nähere Informationen von Ehrenamtskoordinatorin Carina Gwinner carina.gwinner@diakonie-stetten.de oder Telefon: 07151 940-2775

Weitere Informationen zum Ehrenamt in der Diakonie Stetten unter: https://ehrenamt.diakonie-stetten.de