„An Gemeinschaftsschulen im Südwesten werden Jahr für Jahr Tausende junger Menschen angemeldet. Wenn sie ihren Abschluss in der Tasche haben, können sie sich nicht für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft bewerben, weil sie keine Mittlere Reife haben. Dies halte ich für falsch“, betont Gaby Schröder.

„Aus meiner früheren Tätigkeit als Sozialpädagogin in der Schulsozialarbeit an Brennpunkt-Schulen in Stuttgart weiß ich, dass ein Großteil der Absolventen die Fähigkeit hat, diese Ausbildung zu beginnen und zu bestehen. Ich hatte viele Jugendliche, die nach dem Hauptschul- oder Gemeinschaftsschulabschluss erfolgreich eine Ausbildung als Altenpflegefachkraft absolviert haben“, betont Gaby Schröder.

„Ich halte es für grundlegend falsch, jedes Jahr Tausende von jungen Menschen, die einen Gemeinschaftsschulabschluss erworben haben, durch die Eintrittshürde der Mittleren Reife von der Ausbildung auszuschließen. Dies können wir uns als alternde Gesellschaft nicht mehr leisten. Schon jetzt ist absehbar, dass die Zahl der Pflegeplätze in Baden-Württemberg aufgrund von Personalmangel in den nächsten Jahren eher fallen als steigen wird, obwohl sich die demografische Struktur der Bevölkerung dramatisch verändert“, erklärt Gaby Schröder.

Viele Träger hätten nicht nur Schwierigkeiten, Fachkräfte und Pflegehelfer zu finden. Auch beim Personal für die Hauswirtschaft, für die Reinigung und Instandhaltung gebe es bereits jetzt einen Personalmangel. Gleichzeitig fordert die Geschäftsführerin des Alexander-Stifts, den Zuzug von jungen Menschen aus dem Ausland zu erleichtern, die in Deutschland eine Ausbildung machen wollen. „Wir sind auf diese jungen Menschen dringend angewiesen. Die bürokratischen Hürden für eine legale Einreise von Ausbildungswilligen nach Deutschland sind meiner Erfahrung nach viel zu hoch.