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Familie und Beruf im Einklang
Das Frauenmagazin „freundin“ und die Bewertungsplattform „kununu“ haben die Diakonie Stetten im vergangenen Jahr als einen der familienfreundlichsten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet. In der Branchen-Kategorie „Pflege, Gesellschaft und Soziales“ ist sie auf Platz sechs des Rankings gelandet. Emanuel und Christina Achatz arbeiten als Heilerziehungspfleger auf dem Elisabethenberg der Diakonie Stetten und für sie sind flexible Arbeitszeitmodelle essentiell, um ihr Familienleben und den Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Emanuel Achatz und seine Frau Christina betreuen Menschen mit Behinderungen in zwei unterschiedlichen Gruppen. Das Paar hat einen fast zweijährigen Sohn und kann aufgrund flexibler Arbeitszeiten Beruf und Kinderbetreuung bestens vereinbaren. „Wir bekommen die Kinderbetreuung und die Arbeit wirklich sehr gut hin, weil wir zueinander in Gegenschichten arbeiten“, erklärt Emanuel Achatz, der Menschen mit sehr herausforderndem Verhalten betreut. „Meine Frau arbeitet 60 Prozent und wir werden von Freunden oft darauf angesprochen, wie die Kinderbetreuung mit unseren Pflegeberufen denn zu vereinbaren sei. Im Prinzip haben wir jedoch fast mehr Zeit für unseren Sohn als manch anderer“. Christina Achatz wollte nach einem Jahr Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen: „Ich war dann auch froh, wieder rauszukommen. Trotzdem hätten wir nicht gedacht, dass der Wiedereinstieg so gut und unkompliziert ablaufen würde“. Beide arbeiten seit rund 15 Jahren in der Diakonie Stetten und finden es gut, dass sie im selben Bereich tätig sind und daher auch „verstehen, wovon der andere redet“. „Wenn wir nach Hause kommen, haben wir zwar Feierabend. Aber manchmal macht man sich ja doch noch Gedanken. Dann kann man sich beim Partner Rat holen und er hat dann vielleicht auch noch eine Idee“, sagt der 34-Jährige. Zudem wäre es auch kein Problem für den anderen, wenn man einmal nicht zur genau vereinbarten Zeit nach Hause käme. „Wenn ein Bewohner einen epileptischen Anfall hat, dann kann ich nicht einfach wegspringen, weil ich nach Hause muss. Das versteht meine Frau, weil sie weiß, wovon ich rede“.
Nadja Höll, Wohnverbundleitung und Pflegedienstleitung auf dem Elisabethenberg, freut sich, dass Christina Achatz bereits nach einem Jahr Elternzeit wieder zurückkam: „Es war nicht die Frage, ob wir für Familie Achatz flexible Arbeitszeiten ermöglichen, sondern wie. Wenn jemand nach so kurzer Elternzeit wiederkommt, dann zeigt das auch, dass derjenige motiviert und gerne bei der Arbeit ist“. Ausschlaggebend sei natürlich immer, dass das Team dies mittrage, aber der Zusammenhalt und das gegenseitige Entgegenkommen sei auf dem Elisabethenberg sehr gut. „Wir haben mehrere Mitarbeitende auf dem Elisabethenberg, die alleinerziehend sind, und für die wir Sonderkonstrukte ermöglichen“. So ist Nadja Höll wichtig, die Mitarbeitenden darin zu unterstützen, dass sie ihr „Familienleben und den Beruf gut organisieren können“.
Emanuel und Christina Achatz arbeiten jedes zweite Wochenende. Die Arbeit am Wochenende wird so geplant, dass die Familie zwei Wochenenden für das Familienleben hat. Außerdem finden es beide gut, dass sie dadurch auch unter der Woche einen freien Tag haben. „Es ist toll, als Familie an einem Dienstagmorgen ins Schwimmbad zu gehen. Da ist absolut nichts los und wer kann das schon, wenn beide Elternteile arbeiten“, freut sich Christina Achatz, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn gerne Ausflüge mit dem Fahrrad in die Natur unternimmt. Emanuel Achatz begrüßt zudem, dass er viel Zeit mit seinem Sohn verbringen kann: „Ich habe seit seiner Geburt sehr viel Zeit mit meinem Sohn. Wie viele Väter haben schon die Möglichkeit, ihre Kinder über einen halben Tag lang zu begleiten. Im Prinzip ist das so, wie wenn ich nur 50 Prozent arbeiten würde, obwohl ich 100 Prozent arbeite“. Einzig die Übergabe des Kindes an den anderen Elternteil ist für die beiden Heilerziehungspfleger manchmal eine kleine Herausforderung: „Die Dienstpläne sind so gemacht, dass wir für die Übergabe unseres Sohnes immer nur eine halbe Stunde Zeit haben und das ist wirklich oft ein fliegender Wechsel. Dann schicken wir uns im Auto noch schnell eine Sprachnachricht, was er gegessen und den Tag über gemacht hat“, sagt Christina Achatz, die mit ihrer Familie in Strassdorf bei Schwäbisch Gmünd wohnt.
Die beiden sind froh, dass die Dienstplangestaltung in der Diakonie Stetten so familienfreundlich ist und ihre „Kollegen dies auch mittragen“. Trotzdem betonen sie, dass sie ihre Arbeit natürlich genauso gewissenhaft erfüllen, wie andere und eine „vollwertige Fachkraft“ sind. „Wir könnten uns beide keinen anderen Job vorstellen, denn die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen liegt uns sehr am Herzen“.