Genauso wie der Schulalltag war auch der Gottesdienst von inklusiven Elementen geprägt und wurde von den Schülerinnen und Schüler aktiv mitgestaltet. Mit ihren Lehrerinnen Lea Wayss und Angelika Bleil hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 ein Anspiel vorbereitet, in denen sie anschaulich machten, was im Mittelpunkt der Weihnachtsgeschichte steht: nicht der vorweihnachtliche Einkaufsrausch oder der Lichterglanz auf den Weihnachtsmärkten, sondern das Licht, das mit der Geburt Jesu in die Welt gekommen ist und das uns Hoffnung und Zuversicht auch in dunklen Zeiten schenkt.

Ein Thema, das auch Pfarrerin Nancy Bullard-Werner in ihrer Ansprache aufgriff und das von den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 10 in ihrem Lichter-Vortrag aufgenommen wurde. Den Gesang des dazu passenden Lieds „Ein Licht geht uns auf“ und weiterer Weihnachtslieder begleiteten Schülerinnen und Schüler aus der Berufsschulstufe und der Klassenstufe 10 mit Gebärden für Menschen mit Hörbehinderung.

„Das Anspiel zur Weihnachtsgeschichte haben wir hauptsächlich in den inklusiven Religionsstunden einstudiert, in denen die Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden.“ berichtete Lehrerin Lea Wayss im Anschluss an den Gottesdienst. „Neben der gemeinsamen Reli-Stunde gibt es bei uns aber auch noch andere inklusive Unterrichtseinheiten, wie etwa in Sport und in Musik. Beim Vorbereiten des Gottesdienstes waren die Kinder auf unterschiedliche Weise einbezogen.“ Die 11-jährige Ella erzählte begeistert: „Mir hat das Vorlesen üben am meisten Spaß gemacht.“ Und der 10-jährige Bilel ergänzte: „Ich fand toll, wie wir die Kerzen-Plätzchen gebacken haben.“ Das Weihnachtsgebäck in Kerzenform erhielten alle Schülerinnen und Schüler am Ausgang, bevor sie sich lachend und lärmend in die Weihnachtsferien verabschiedeten.

„Schule ohne Rassismus“

Die Torwiesenschule in Trägerschaft der Diakonie Stetten vereint an ihrem Standort in der Vogelrainstraße in Stuttgart-Heslach drei Schularten unter einem Dach: eine Grundschule, eine Realschule und ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung (Bildungsgang Geistige Entwicklung). Der Schule ist auch ein inklusiver Hort angeschlossen.

Die Vision einer inklusiven Schule, in der Kinder mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich gemeinsam lernen, wird im Schulleben auf vielfältige Weise verfolgt. Von den gemeinsamen Unterrichtselementen und von der übersichtlichen Schulgröße mit kleinen Klassen profitieren alle Schüler.  Sabine Aab, die den Realschulzweig der Torwiesenschule leitet, berichtet von ihren Erfahrungen: „Die ruhige Unterrichtsatmosphäre bei uns und die individuellen Fördermöglichkeiten kommen auch unseren Schülern ohne Behinderung zugute.  Weil wir eine kleine Schule sind können wir alle im Blick haben. Und man merkt, dass unsere Realschüler sozial sehr kompetent sind. Alle lernen voneinander Rücksichtnahme. Gerade Schüler mit Mobbingerfahrung, die zu uns kommen blühen bei uns richtig auf.“

Für ihren Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung im Rahmen von Projekten hat die Schule unlängst den Titel „Schule ohne Rassismus“ erhalten. Im Rahmen einer kleinen Feier am 20. Januar wird ihr dieser Titel vom stellvertretenden Ministerpräsidenten und Landesinnenminister Thomas Strobl offiziell verliehen.

Weitere Informationen zur Torwiesenschule gibt es unter www.torwiesenschule.de