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Dabei sein ist wichtiger als Medaille - Sportler mit Behinderungen nehmen bei Special Olympics World Games in Berlin teil

Kernen-Stetten, 12. Juni 2023 - Drei Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen aus der Diakonie Stetten nehmen mit Unterstützung von Mitarbeiterin Christine Reinhardt bei den Special Olympics World Games von 17. bis 25. Juni in Berlin teil. Zuvor haben sie sich bereits für die Teilnahme qualifiziert. Für die drei Athletinnen und Athleten aus der Diakonie Stetten sind die Special Olympics World Games ein sportlicher Höhepunkt, bei dem sie ihre Leistungen zeigen können, Bekannte treffen und gemeinsam Zeit verbringen.

Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an. Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland. Martin Baum und Corinna Frank aus der Diakonie Stetten haben sich für die Teilnahme in der Kategorie Radfahren qualifiziert. Mika Burk, Mitarbeiter aus den Remstal Werkstätten nimmt an der Disziplin Leichtathletik teil. „Ich fahre seit 23 Jahren bei Radwettbewerben mit, aber für mich sind es die ersten Weltspiele“, erzählt Martin Baum, der sichtlich stolz auf seine Teilnahme ist. Für Corinna Frank sind es bereits die zweiten Weltspiele: Die 51-Jährige hat im Jahr 2019 an den Weltspielen in Abu-Dhabi in der Kategorie Radfahren teilgenommen. „Mir tut der Sport gut, es ist ein guter Ausgleich zur Arbeit“, sagt Corinna Frank, die in der Bergschule der Diakonie Stetten bei der Betreuung von Kindern mit Behinderungen unterstützt. Zurzeit trainieren die beiden dreimal pro Woche. Dabei werden sie von Mitarbeiterin Christine Reinhardt unterstützt. „Dienstags und donnerstags machen wir Konditionstraining und sonntags Intervalltraining. Da müssen wir dann abwechselnd drei Minuten alles geben und zehn Minuten in gemäßigtem Tempo fahren“, erzählt Martin Baum, der auch Athletensprecher für Baden-Württemberg ist. Daneben waren die beiden in den vergangenen Wochen in Trainingslagern in Walldürn und in Mosbach. „Ich war da in einer richtig coolen Radgruppe. Beim Trainingslager in Mosbach haben wir unsere Radkleidung und Helme bekommen“, sagt er.

Mika Burk freut sich schon ganz besonders auf die Eröffnungsfeier bei den Weltspielen. Der 23-Jährige ist in der Freizeit ein richtiges Sport-Ass und hat bei den nationalen Special Olympics-Wettkämpfen gleich in mehreren Disziplinen erste Plätze belegt und Medaillen gewonnen, unter anderem im Kugelstoßen und bei den Special Olympics Winterspielen. Mit diesen Erfolgen qualifizierte er sich für die Weltspiele. „Ich finde es toll, dass auch meine Freunde dabei sein können und ich freue mich schon auf die Fans“, sagt er grinsend. Mika Burk arbeitet in den Remstal Werkstätten und trainiert an zwei Tagen in der Woche beim VfL in Waiblingen. Zudem wird er von seinem Trainer vom Verein 46plus, dem Verein für Menschen mit Down-Syndrom, sowie seinen beiden Schwestern sportlich unterstützt. „Ich gehe nach Waiblingen zum VfL trainieren und donnerstags nach Kornwestheim zur Sportgruppe 46plus. Außerdem alle paar Wochen noch zusätzlich zum Pfiff-Training des VfB“, erzählt er. Auch er war zur Vorbereitung auf die Special Olympics in den vergangenen Wochen bei drei Trainingslagern.

Christine Reinhardt unterstützt die Athletinnen und Athleten in der Diakonie Stetten seit 25 Jahren und trainiert auch aktuell mit Martin Baum und Corinna Frank. „Wir haben eine Zeitlang selbständig trainiert, aber das hat nicht funktioniert“, erzählt Martin Baum. Daher gibt es nun feste Trainingszeiten. „Wir haben zudem immer wieder Unterstützung von einem Fahrradcoach vom Fahrradteam Deutschland, der Martin und Corinna einige gute Tipps fürs Training gegeben hat. Das versuchen wir nun umzusetzen“, erläutert Christine Reinhardt. Zudem gibt sie ihnen wertvolle und mutmachende Gedanken für die Wettkämpfe mit: „Ich freue mich sehr für sie, dass sie an so einem Ereignis teilnehmen dürfen. Es ist wichtig, dass sie lernen ihre Leistung abzurufen und an ihre Grenzen zu gehen und es ist natürlich schön, eine Platzierung zu machen, aber es muss nicht sein. Viel schöner ist doch, die Gemeinschaft zu genießen und seinen Platz mit Würde anzunehmen.“ Dem pflichten die Athletinnen und Athleten bei: „Wir haben schon unseren Ehrgeiz und wollen das Beste rausholen, aber man muss nicht auf Teufel komm raus alles wollen und nachher fliegt man in der Kurve raus. Viel wichtiger ist doch der Spaß dabei“, so Martin Baum.

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