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„Bildungs“-Landrat macht sich für Zukunft junger Menschen im Ostalbkreis stark
Die Bildung liegt ihm am Herzen. Das hat Landrat Dr. Joachim Bläse viele Jahre lang als Schulbürgermeister in Schwäbisch Gmünd unter Beweis gestellt und Anfang November 2020 in seiner ersten Haushaltsrede im Kreistag bestätigt. Während seines Antrittsbesuches im Berufsausbildungswerk (BAW) Ostalb am Standort Aalen machte er erneut deutlich, wie wichtig ihm dieses Thema ist.
„Wie sieht Ihr Tag aus? Für welche Rechte haben Sie sich schon eingesetzt? Haben Sie auch mal Angst, etwas Falsches zu beschließen?“ – als Kreischef Dr. Joachim Bläse kürzlich in den BAW-Räumlichkeiten an der Felix-Wankel-Straße in Aalen vorbeischaute, konnte er sich nicht nur von der guten Ausstattung der Werkstätten ein Bild machen, sondern kam auch mit Jugendlichen ins Gespräch. Sina, Mariel und Rebecca gehören zu den jungen Menschen, die sich aktuell im Rahmen einer schulischen Vorqualifizierung (VAB) an der zum BAW gehörenden Sonderberufsfachschule (Johannes-Landenberger-Schule) auf ihre Ausbildung vorbereiten. Im Vorfeld des Besuches hatten sie sich intensiv mit den Aufgaben eines Landrates beschäftigt. Und löcherten den Obersten Beamten des Ostalbkreises nun mit Fragen.
Im Gegenzug berichteten sie von ihren Zukunftsplänen. Die drei jungen Frauen haben sich für Berufe entschieden, die aktuell am Markt gefragt sind: Rebecca möchte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr eine Ausbildung im Altenpflegebereich beginnen. Mariel will Bäckerin werden, Sina strebt eine Karriere als Konditorin an. Von den bereits vorhandenen Backkünsten konnte sich Dr. Bläse persönlich überzeugen, bevor er sich mit den Strukturen der Bildungseinrichtung vertraut machte.
Das Berufsausbildungswerk (BAW) Ostalb - mit seinen beiden Standorten in Aalen und Schwäbisch Gmünd - bildet gemeinsam mit dem Beruflichen Ausbildungszentrum (BAZ) Esslingen und dem Berufsbildungswerk (BBW) Waiblingen den Geschäftsbereich Berufliche
Bildung der Diakonie Stetten. Hauptaufgabe ist es, junge Menschen, die individueller Unterstützung bedürfen, auf einen Beruf vorzubereiten bzw. auszubilden. Rund 500 Mitarbeiter*innen sorgen an den vier Standorten für die bestmögliche Förderung dieser jungen Generation, erfuhr Dr. Bläse von Geschäftsbereichsleiter Roman Hanle.
Im BAW Aalen gehören zudem die Bereiche Weiterbildung und Qualifizierung (z. B. Umschulungskurse) zum Portfolio. Außerdem hat sich das BAW als kompetenter Partner für Betriebe und Firmen in Ausbildungsfragen bewährt. Auftraggeber und Kostenträger ist in der Regel die Bundesagentur für Arbeit oder das Jobcenter.
Seit 2020 wird das BAW Ostalb von Birgit Simon geleitet, Michaela Debler zeichnet für die Ostalb-Standorte der Johannes-Landenberger-Schule verantwortlich. In den aktuellen Zeiten stehen Bildungseinrichtungen wie das BAW vor neuen Herausforderungen. „Wir befinden uns im Umbruch. Unseren klassischen Personenkreis, also junge Menschen mit reinen Lernschwächen, gibt es so immer weniger“, sagt Roman Hanle und berichtet dem Landrat über vermehrte Anmeldungen von jungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Für diese Jugendlichen, die in der Regel kognitive Stärken mitbringen, sollen neue zukunftsfähige Ausbildungsberufe in die Angebotspalette aufgenommen werden. Das geschieht im engen Austausch mit der Agentur für Arbeit.
Und noch etwas hat sich in den vergangenen Monaten herauskristallisiert. „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir das Thema Digitalisierung weiterentwickeln und unsere Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen fit für die digitale Entwicklung machen müssen“, betont BAW-Leiterin Birgit Simon, die den Chef des größten Landkreises im Regierungsbezirk Stuttgart gemeinsam mit Roman Hanle auch auf den bestehenden Wettbewerb auf dem Bildungsmarkt hinwies.
Am Ende verließ der Landrat das BAW Aalen nicht nur mit einer Erinnerung an die VAB-Jugendlichen (frisch gebackene Nussecken), sondern auch mit einem Versprechen: jederzeit für die BAW-Leitung als verlässliche Ansprechperson bereit zu stehen.