• Diakonie Stetten
  • Ludwig Schlaich Akademie
  • Neuigkeiten

Begehrte Fachkräfte - Bundesweite Aktionswoche zum Beruf Heilerziehungspflege

Waiblingen, 26. März 2025 – Ab 31.03 findet eine bundesweite Aktionswoche von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten für Heilerziehungspflege statt, um auf den Beruf aufmerksam zu machen und für die Ausbildung zu werben. An der Ludwig Schlaich Akademie der Diakonie Stetten werden Auszubildende umfassend und ganzheitlich für den Beruf qualifiziert. Lena Ehmann und Olesja Sterkel sind angehende Heilerziehungspflegerinnen und begeistert von ihrer Ausbildung. Sie wollen für den Beruf werben und finden es wichtig, dass dieses Berufsbild mehr in die Öffentlichkeit rückt.

Ein Plakat, das Olesja Sterkel am Straßenrand entdeckte, war letztendlich der ausschlaggebende Punkt, warum sich die junge Frau nach ihrem Realschulabschluss für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschied. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch nie etwas von diesem Beruf gehört. „Die Berufswahltests ergaben alle, dass ich am besten für eine kaufmännische Ausbildung geeignet wäre. Aber irgendwie war ich damit nicht so richtig glücklich. Dann habe ich ein Plakat mit Werbung für ein FSJ mit Senioren mit Behinderungen entdeckt, was ich dann auch gemacht habe“, erzählt die Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen gefiel ihr so gut, dass sie sich anschließend für eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an der Ludwig Schlaich Akademie entschloss. „Jeder Tag ist anders und es wird nie langweilig. Ich finde die Ausbildungsinhalte sehr abwechslungsreich und man kann auch selber kreativ sein“, sagt Olesja Sterkel, die während ihrer Praxiszeit im Förder- und Beschäftigungsbereich der Remstal Werkstätten arbeitet. Die geregelten Arbeitszeiten gefallen ihr hier etwas besser als bei der Arbeit in der Wohngruppe. „Wir haben viel Zeit mit den Klienten und können tolle Sachen machen, wie z. B. gemeinsam musizieren oder basteln“.

Lena Ehmann ist bereits im dritten Ausbildungsjahr zur Heilerziehungspflegerin und sie findet die Ausbildungsinhalte „spannend und interessant“. Ihr gefallen vor allem die Module Kunst, Gesundheit und Psychologie und sie schätzt die unterschiedlichen Hospitationen in den Bereichen der Diakonie Stetten. Anders als ihre Kollegin kannte sie den Beruf Heilerziehungspflege bereits seit ihrer Kindheit. „Meine Mutter arbeitet auch als Heilerziehungspflegerin und daher habe ich schon immer viel von der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen mitbekommen“, sagt die 20-Jährige. Sie machte ihr FSJ in der Bergschule mit Kindern mit Behinderungen und arbeitet in ihrer Praxisphase in einer Wohngruppe. „Man hat schnell viel Verantwortung und dadurch wird man viel selbstsicherer. Ich habe auch gelernt, offener auf Menschen zuzugehen“, sagt Lena Ehmann. Beiden Auszubildenden gefällt, dass sie viele Ausbildungsinhalte bereits bei der Arbeit lernen. „Natürlich müssen wir manche Inhalte, wie z. B. Sozialgesetze auswendig lernen, aber andere Themen, wie aus der Pflege oder Psychologie lernen wir oft automatisch bei der praktischen Arbeit“, weiß Lena Ehmann. Außerdem sei es toll, dass es so viele Einsatzmöglichkeiten, wie z. B. im Kindergarten, in Werkstätten, in den Offenen Hilfen oder der Sozialpsychiatrie gäbe. Außerdem gäbe es vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. „Ich möchte nach meiner Ausbildung erst einmal ein paar Jahre arbeiten, aber dann kann ich mir gut vorstellen, dass ich berufsbegleitend noch Sonderpädagogik studiere“.

Die Leiterin der Fachschule für Heilerziehungspflege an der Ludwig Schlaich Akademie, Dorothea Werner, weiß aus eigener Erfahrung, dass die Heilerziehungspflege ein Beruf ist, der „tolle Perspektiven mit sich bringt“. „Die Ausbildung ist in verschiedene Module unterteilt, in denen es z. B. um Identität, Inklusion, Entwicklung, Gesundheit oder Beziehung geht. Das Anforderungsprofil ist aktuell stark im Wandel in Richtung Teilhabe und Assistenz von Menschen mit Behinderungen. Während es in den Einrichtungen früher viel um Fürsorge ging, spielt heute die Kommunikation mit Gemeinden, Vereinen oder Ehrenamtlichen eine zunehmend wichtige Rolle“, sagt Dorothea Werner. Vor allem die Themen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen und die Umsetzung des Bundesteilhabegesetztes für die einzelnen Klientinnen und Klienten wären wichtige Arbeitsfelder. „Durch die breit aufgestellte theoretische und praktische Ausbildung sind Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger vielseitig einsetzbar und dadurch begehrte Fachkräfte“.

Olesja Sterkel und Lena Ehmann erfüllt ihre Arbeit und sie würden sich jederzeit wieder für diese Ausbildung entscheiden: „Wir lachen sehr oft und lernen viel über die Menschen und das Leben. Außerdem haben wir immer etwas zu erzählen“.  


Information:

Die Fachverbände für Menschen mit Behinderung – darunter der Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e.V., der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm), die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) und der evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) – sowie die BAG HEP rufen zu einer bundesweiten Aktionswoche vom 31. März bis 4. April 2025 auf. Mehr Informationen finden Sie hier.
 

Zurück