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Andere Sicht auf Menschen mit Behinderungen

Kernen-Stetten, 28. Juli 2023 – Vier Auszubildende der Andreas Stihl AG & Co. KG absolvierten im Rahmen eines Pilotprojekts eine Woche lang ein Sozialpraktikum in den Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten in der Mercedesstraße in Kernen. Die erstmalige Kooperation für ein Sozialpraktikum der Firma STIHL mit den Remstal Werkstätten war ein Erfolg: Das Praktikum ermöglichte den jungen Auszubildenden neue Perspektiven im Umgang mit Menschen mit Behinderungen und auf deren Bearbeitung von Auftragsarbeiten für die Firma STIHL.

Die Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten sowie die Firma STIHL kooperieren bereits seit vielen Jahren bei Auftragsarbeiten, die in den Werkstätten von Menschen mit Behinderungen bearbeitet werden. Neu ist, dass kürzlich vier Auszubildende zur Industriekauffrau eine Woche lang in der Werkstatt in der Mercedesstraße in Kernen ein Sozialpraktikum machten. „Wir kooperieren seit langem mit STIHL und wollen die Zusammenarbeit weiterhin intensivieren. Während der Corona-Pandemie waren wir völlig abgeschirmt, aber jetzt wollen wir wieder präsent werden und zeigen, welche sinnvollen Tätigkeiten hier in den Werkstätten von Menschen mit Behinderungen verrichtet werden“, erklärte Andreas Schnotz, Teilbereichsleiter in den Remstal Werkstätten. Vier Auszubildende im zweiten Ausbildungsjahr aus dem kaufmännischen Bereich unterstützten eine Woche lang in vier Arbeitsgruppen der Remstal Werkstätten und machten dabei ganz neue Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen, in der Zusammenarbeit mit ihnen und bekamen einen Einblick, wie die Kooperation und Auftragsbearbeitung der eigenen Firma in der Werkstatt umgesetzt wird. 

Die vier Auszubildenden halfen in den Arbeitsgruppen mit und verpackten dabei gemeinsam mit den Beschäftigten Satzwerkzeuge sowie Feilen für das Schärfeset und montierten Feilenhalter von STIHL. „Wir haben uns für das Leitbild der Ausbildungen überlegt, dass wir den Auszubildenden auch soziale Aspekte mitgeben und ihnen mit einem Praktikum im sozialen Bereich einen Blick über den Tellerrand ermöglichen wollen“, erklärte Friedrich Rühle, technischer Ausbilder bei STIHL. So hätten zunächst die Auszubildenden aus dem kaufmännischen Bereich die Möglichkeit, ein Sozialpraktikum in der Werkstatt zu machen und im Herbst die Auszubildenden aus dem technischen Bereich. Friedrich Rühle freut sich über die positiven Rückmeldungen der Auszubildenden: „Wir haben von den Teilnehmenden sehr positive Rückmeldungen bekommen und sie waren alle durchweg ganz begeistert von der Freundlichkeit der Mitarbeitenden und der technischen Ausstattung in der Werkstatt. Zudem ist es natürlich schön, dass sie beim Praktikum einen Bezug zum eigenen Unternehmen haben.“ Vor dem sozialen Praktikum beschäftigten sich die Auszubildenden in einem STIHL internen Workshop mit dem Thema soziale Ungleichheit und Inklusion und wurden über die Arbeit der Diakonie Stetten und der Remstal Werkstätten informiert.

Paula-Francesca Pompei ist Auszubildende zur Industriekauffrau bei STIHL und machte das Sozialpraktikum: „Ich dachte, dass Menschen mit Behinderungen einfachere Tätigkeiten in den Werkstätten machen, als sie es tatsächlich tun. Ich finde es eine große Bereicherung, hier einen Einblick zu bekommen. Außerdem hatte ich bisher nicht so viel Kontakt zu Menschen mit Behinderungen und hatte immer eher Mitleid mit ihnen. Jetzt habe ich gemerkt, dass sie gar nicht traurig sind, sondern auch ihren Spaß haben und dass sie gerne zur Arbeit gehen.“ Auch ihre Kollegin Zeynep Cansiz hat von dem Praktikum profitiert und viel Gutes mitgenommen: „Ich fand es cool, dass wir so eine Möglichkeit bekommen. Ich hatte es mir anders vorgestellt und ich bin beeindruckt, dass die Menschen mit Behinderungen so viel können und auch an fortschrittlichen technischen Anlagen arbeiten. Mir sind viele hier wirklich ans Herz gewachsen.“

Für Andreas Schnotz, Timo Ullmann, technischer Mitarbeiter in den Remstal Werkstätten, und Friedrich Rühle war das Pilotprojekt ein großer Erfolg und soll auf jeden Fall weitergeführt werden. „Es gibt ein paar Punkte, die wir beim nächsten Mal noch verbessern wollen. Aber für das erste Sozialpraktikum sind wir schon sehr zufrieden und wir haben alle davon profitiert“, so Andreas Schnotz. 

 

 

 

 

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