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Abschied und Neubeginn - Diakonie Stetten eröffnet neues Wohnhaus in Schwäbisch Gmünd und nimmt Abschied vom Elisabethenberg in Lorch
Schwäbisch Gmünd/Lorch, 17. Mai 2022 – Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte die Diakonie Stetten ein neues Wohnhaus in der Willy-Schenk-Straße im Gmünder Stadtteil Wetzgau eröffnen. Ende April sind 24 Menschen mit Behinderung eingezogen, die zuvor auf dem Elisabethenberg in Lorch gelebt haben. Das dortige Wohnheim für Menschen mit Behinderung entspricht nicht mehr den geltenden Standards und wird nun aufgegeben.
Das neue Wohnhaus mit seinem kräftig-roten Anstrich und seiner Reihenhausoptik fügt sich nahtlos in die benachbarte Bebauung des Wetzgauer Wohngebiets ein und ist somit auf den ersten Blick nicht als Wohnangebot für Menschen mit Behinderung zu erkennen. Die Integration ins nachbarschaftliche Umfeld kommt aber nicht nur in der Bebauung zum Ausdruck, sondern ist wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Ganz im Sinne des Inklusionsgedankens sollen die neuen Hausbewohner dabei unterstützt werden, Kontakte im Umfeld zu knüpfen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Zum Beispiel beim Gemeindeleben der örtlichen Kirchengemeinden, beim Einkaufen in den umliegenden Geschäften oder bei Veranstaltungen, wie etwa dem jährlichen Blütenfest im ehemaligen Gartenschaugelände Himmelsgarten - alles Aktivitäten, die am seitherigen Wohnort auf dem Elisabethenberg in Lorch aufgrund der Lage schwer möglich waren.
Darüber hinaus entspricht die bauliche Situation des geschichtsträchtigen Wohngebäudes nicht mehr den Anforderungen der Landesheimbauverordnung Baden-Württemberg, die unter anderem Einzelzimmer mit 14 Quadratmetern Mindestgröße vorschreibt. Auch sind laut Verordnung nur noch möglichst zentral gelegene und gut an den ÖPNV angebundene Standorte zulässig.
Das neue Wohnhaus im Schwäbisch Gmünder Stadtteil Wetzgau erfüllt all diese Anforderungen und ist zudem barrierefrei. Jeweils sechs erwachsene Menschen mit Behinderung leben dort, verteilt auf drei Ebenen, in vier Wohngemeinschaften zusammen. Ein Mitarbeiterteam aus Fach- und Hilfskräften kümmert sich tagsüber und in der Nacht um sie und begleitet sie im Alltag und in der Freizeit. In die gemeinschaftliche Haushaltsführung mit Einkaufen, Essenszubereitung, Putzen und Wäschewaschen werden sie entsprechend ihrer Möglichkeiten einbezogen. Entspannen können sie sich im großzügigen und geschützten Gartenbereich. Für die Tagesbetreuung der Bewohner im Seniorenalter gibt es im Erdgeschoss eigene Räumlichkeiten, die zukünftig auch für inklusive Begegnungen und verschiedene Anlässe genutzt werden können – auch dank einer finanziellen Förderung der Stiftung Aktion Mensch. Die weiteren Bewohner besuchen tagsüber eine Tagesbetreuung oder eine Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof, mit der die Diakonie Stetten kooperiert.
„Der Abschied vom „E-Berg“ ist manchen Bewohnern zwar nicht leichtgefallen,“ berichtet Wohnverbundleiter Julian Brandt, „aber ich bin auch beeindruckt, wie schnell sich alle auf die neue Wohnsituation eingelassen haben. Wir haben schon angefangen, die neuen Möglichkeiten in der Umgebung zu erkunden und uns als neue Nachbarn vorzustellen.“ Julian Brandt ist als Wohnverbundleiter auch verantwortlich für das bereits im März eröffnete Wohnhaus in Aalen und war zuvor schon für das Wohnangebot auf dem Elisabethenberg zuständig, das jetzt im Zuge der beiden Neueröffnungen aufgegeben wird. „Ein Einweihungsfest mit Gästen war wegen Corona leider noch nicht möglich und auch den Abschied vom „E-Berg“ begehen wir im ganz kleinen Rahmen nur mit den ehemaligen Bewohnern und Mitarbeitenden.“ erläutert er. „Aber gefeiert wird bei uns immer gern und deshalb werden wir die Einweihung baldmöglichst nachfeiern. Und unsere neuen Nachbarn werden wir auf jeden Fall bald mal einladen.“
Für das freigewordene Gebäude und das umliegende Areal auf dem Elisabethenberg hat sich mit der Lorcher GF IMMO GmbH indes bereits ein neuer Eigentümer gefunden. Die Inhaber selbst haben persönliche Wurzeln vor Ort und beschäftigen sich mit dem Erwerb von interessanten, entwicklungsfähigen Gebäuden und Liegenschaften. Überlegungen für mögliche Konzepte für eine weitere Nutzung werden zu einem späteren Zeitpunkt zusammengetragen und in Abstimmung mit der Stadt Lorch und den zuständigen Behörden entwickelt. Die vorhandenen Wasserquellen mit Versorgungsanlagen, welche auch die Wohngebäude des angrenzenden Weilers Vogelhof versorgen, werden ab Juli 2022 durch die Stadt übernommen.